Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Steyr – das schönste Stadtzentrum im Land und doch sind viele unzufrieden

Von Gerald Winterleitner, 17. Juli 2021, 13:59 Uhr
Was stört am Stadtplatz am meisten? Ist es das fehlende Konzept, ist es der Durchzugsverkehr, sind es die parkenden Autos oder ist es manch unpassende Fehlplanung und -besetzung, von der sich die Stadt nicht trennen will und kann? Bild: win

Ein wildes Durcheinander von Verkehrstafeln, Blumenkisten, Autos, Abgrenzungen und Schirmen steht trotz guter Frequenz sinnbildlich für die Konzeptlosigkeit in der Innenstadt.

Diskussionen rund um Parkplätze in der Innenstadt oder eine Belebung von Ennskai und Stadtplatz sind zu einem großen Teil der nahenden Gemeinderatswahl geschuldet. Fehl am Platz oder gar falsch sind sie aber nicht. Steyr an sich ist traumhaft schön, hat dennoch Potenzial nach oben. Einiges muss sich ändern, will man attraktiv für Jung und Alt, für Bürger und Kunden bleiben, vielleicht auch werden.

VP-Stadtrat Gunter Mayrhofer lässt sich nur schwer vorwerfen, im Wahlkampfmodus zu agieren. Er tritt nicht mehr an. Trotzdem zündelt er für seine türkise Nachfolgerin. Seine Rechnung mit 500 verschwundenen Parkplätzen geht aber so nicht auf. Allein aufgrund der Hanggarage müssen 260 addiert werden und viele von den subtrahierten, etwa die 88 beim Schiffmeisterhaus, bestehen in anderer Form weiterhin. So falsch können also SP, FP, Grüne, Neos und Bürgerforum nicht liegen, wenn sie in seltener Eintracht allesamt keinen innerstädtischen Parkplatzmangel orten.

Feuer am Dach

Richtig ist jedoch Mayrhofers Schlussfolgerung, dass für viele Innenstadtkaufleute Feuer am Dach ist. Es knarzt im Gebälk der Kaufmannschaft. Einkaufstempel auf ehemals grüner Wiese, Folgen der Corona-Pandemie, Onlinehandel und überschaubare Innovationskraft der Stadtmarketingführung tun eben weh. Verständlich, dass sich die Zentrumskaufleute unter Führung von Petra Schwinghammer und Gerhard Brunner an Stadtchef Gerald Hackl (SP) gewandt haben, jeglichen weiteren Parkplatzschwund zu stoppen.

Doch was wäre wirklich zu tun, um der Innenstadt, nicht nur den Kaufleuten, auch den Bürgern, zu mehr Qualität zu verhelfen?

Chillen beim Paddlerhaus

Schwinghammer etwa blickt nach Bad Hall, wo Bäume und Autos am Hauptplatz kein Widerspruch sind, wünscht sich Innovationen für E-Autos. Brunner regt Chillzonen mit Sandbereich beim Schiffmeisterhaus oder beim Paddlerhaus an, beides sei zentrumsnah, biete den Vorteil von Abendsonne. Mit dem leider völlig verhunzten Versuch der lieblosen Sandkistln am Ennskai lässt sich wohl kein Blumentopf mehr gewinnen. Ebenso sei laut Brunner der Bereich Zwischenbrücken einer der schönsten der Stadt, bei der einstigen WC-Anlage könnte so manches entstehen.

Wenn wir schon beim Klo sind: Warum setzt die Stadt dieses nicht instand, verlangt 50 Cent, für die es einen Einkaufsbon gibt? Bei jeder Autobahnraststätte funktioniert dieses System, das sich ebenso für das öffentliche WC beim Ennssteg anböte. Das wäre eine der einfachsten Formen der Wirtschaftsförderung. Dafür braucht es nicht einmal übermäßige Innovationskraft und Hirnschmalz. Man müsste es einfach nur tun.

Lieferservice mit E-Bikes

Warum gibt es kein Lieferservice für schwere Einkaufstaschen nach dem Innenstadtbummel? Etwa mit Elektro-Lastenräder. Bei E-Mobility in der Enge stehen diese vor der Türe. Studenten könnten sich so ein paar Euro dazuverdienen, Platz für ein per Auto erreichbares Zwischenlager mit Schließfächern ließe sich zentrumsnah sicher finden. Innovativ, ein Werbegag und mit überschaubaren Kosten behaftet wäre das allemal.

Warum verschandeln die klobigen Plastikhüllen der teuren Schirme beim Leopoldibrunnen die ganze Woche über den Stadtplatz? Wozu so viele Blechblumenkisten?

Und auch wenn es manche Kaufleute, SP und FP immer noch nicht gerne hören: Warum müssen Zentimeter neben den Schultern im Schanigarten des "Kleinen Schwarzen" am Grünmarkt permanent Lkw und Busse vorbeilärmen, warum müssen Gäste im "13" und beim Hohlrieder die Abgase der stauenden Autos bei der Kaigasse inhalieren? Warum startet man nicht wenigstens im Sommer den Versuch, diese unerträglichen Missstände zu beseitigen? Testweise Sperre der Kaigasse, bessere Ausschilderung der Zieglergasse – warum ist man zu feig?

Eine mögliche Antwort gibt Petra Schwinghammer: "Das Konzept muss passen, die Zeit ist noch nicht reif." Bleibt nur zu hoffen, dass sie es bald ist.

Ihre Meinung ist gefragt. Schicken Sie uns Ihre Vorschläge zum Thema an: steyr@nachrichten.at

mehr aus Steyr

Gute Nachrichten vom Wurbauer: Lift wird gewartet, Saison startet am 4. Mai

Thomas Vilding: Vom Hoteldirektor zum Parteimanager

15-jähriger Dieb ging bei Festnahme auf Polizisten los

Trampolin: Starker Auftritt der Steyrer in Wien

Autor
Gerald Winterleitner
Lokalredakteur Steyr
Gerald Winterleitner
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
amaya (587 Kommentare)
am 18.07.2021 12:20

Über die Mißstände in der Steyrer Stadtregierung könnte man Bücher schreiben. Da kommt nur eine kleine Spitze eines riesigen Eisbergs überhaupt ans Tageslicht.

lädt ...
melden
antworten
JohannesAngerbauer (1 Kommentare)
am 18.07.2021 09:35

Seht Euch den Stadtplatz von Burghausen an. Könnt ihn auch googeln. Seit Jahrzehnten ein prächtiges Vorbild von funktionierender verkehrsberuhigter Innenstadt!

lädt ...
melden
antworten
Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 17.07.2021 22:12

Gehen wir von einer Wahlbeteiligung von 60% aus, dann hat ein Kandidat mit 50% der abgegeben Stimmen mit 31% die absolute Mehrheit.
Ist ja super.
Und das soll Demokratie sein?

lädt ...
melden
antworten
katerkarlo01 (22 Kommentare)
am 17.07.2021 21:47

Der Leidensdruck ist offensichtlich noch immer nicht gross genug um eins Lösung nach dem Mass der Menschen zu erreichen. Klar ist zu sehen: die Politik wird es nicht richten, es gibt keinen politischen Mut nur eine Reagierung.

lädt ...
melden
antworten
benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 17.07.2021 14:24

PKWs raus aus den Ortschaften!
Da muss doch zu schaffen sein!

Auch in Ottensheim ist es am Marktplatz ungemütlicher im Gastgarten als in Linz am Hauptplatz, weil unglaublich viele Leute durchs Ortszentrum fahren, obwohl es anders ginge.

lädt ...
melden
antworten
Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 17.07.2021 11:58

Warum?
Warum?
Wozu?
Warum?
Die Themen gehören personifiziert!
Es gibt jede Menge Magistratsbedienstete, Stadtmarketingleute und Politiker für alle Lebensbereiche.
Was haben Sie in den letzten 6 Jahren gemacht, wenn es jetzt zwei Monaten vor den Wahlen soviele "Warums" gibt.
Die Steyrer Bürger sind zu Recht unzufrieden und lassen sich nicht mehr für dumm verkaufen.
Die Rechnung werden alle Parteien zu spüren bekommen. Die Wahlbeteiligung wird weiter sinken, weil es keine wählbaren Persönlichkeiten mehr gibt.
So schaut's aus. 👎

lädt ...
melden
antworten
AlfredMerkur (727 Kommentare)
am 17.07.2021 17:18

Die Nichtwähler hab ich noch nie verstanden.
Die stimmen der Mehrheit zu und geben soch mit dem zufrieden was die anderen Wählen.
Auch eine super Idee....

lädt ...
melden
antworten
Auskenner (5.366 Kommentare)
am 17.07.2021 21:00

Nichtwähler stimmen niemandem zu.
Das ist ein Märchen, dass ihre Stimmen zur Mehrheit zählen würden.

lädt ...
melden
antworten
hoeninjo (644 Kommentare)
am 18.07.2021 08:09

jeder nicht-wähler hat für mich sein wahlrecht verloren! ich bin auch nicht mit allen und jeden in der politik zufrieden, aber ich gehe zumindest wählen und auch ungültig damit ich ein zeichen setzte! unsere großväter sind umgebracht worden, damit wir wählen dürfen und die faule gesellschaft bringt es nicht mal zusammen, 10min seiner zeit zu opfern und in die wahlurne zu gehen oder das briefwahlangebot anzunehmen!

vielleicht sollte man jeden, der nicht wählen geht, automatisch für die nächste wahl sperren!

lädt ...
melden
antworten
Streuselkuchen (651 Kommentare)
am 18.07.2021 23:00

Natürlich stimmen Nichtwähler zu. Denn wer schweigt stimmt zu.

Zudem finde ich es immer etwas vermessen, wenn sich Nichtwähler über Missstände in der Politik beschweren. Es ist ja okay, nicht zu wählen - aber dann braucht man sich auch nicht darüber wundern, dass nicht die Politik gemacht wird, die man gerne hätte.

lädt ...
melden
antworten
Helgari (495 Kommentare)
am 17.07.2021 07:21

Dem Artikel ist zu entnehmen, dass es unterschiedliche Interessen gibt, die Gestaltung von Stadtplatz und Kai betreffend. Die einen machen die Projekte der anderen schlecht und umgekehrt. Auch ein Zeichen für Lebendigkeit. Schlimm wäre Totenstille.

lädt ...
melden
antworten
AlfredMerkur (727 Kommentare)
am 17.07.2021 11:03

Und weil man es jedem recht machen will, gibt es nur halbgare Lösungen.
Niemand traut sich etwas.
Autofrei und aus!
Glaube kaum, dass dann niemand mehr kommt.
Der in die Stadt will, will Leute treffen und in die Gastro.
Nur noch mit Sondergenehmigung oder Behindertenausweis. Damit auch derjenige nicht ausgeschlossen ist, der nicht so fit zu Fuß ist.
Bus ist fraglich, reicht es nicht an den Stadteingängen?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen