Sierninger Weihnachtsbaum wird mit weniger Kugeln schöner

Die alleinerziehende Mutter jobbt den ganzen Tag, aber die Arbeit ist schlecht bezahlt. Der Frau bricht es fast das Herz, aber richtige Weihnachtsgeschenke für ihren Sohn und ihre Tochter, Dinge über den täglichen Bedarf hinaus, kann sie sich einfach nicht leisten.

Traurige Weihnachten, aber in Sierning muss es sie nicht geben: Vergangene Woche wurde von der SP im Foyer des Rathauses ein besonderer Weihnachtsbaum aufgeputzt. Leute, die ein Herz für Menschen haben, denen es schlechter geht, können sich eine Christbaumkugel vom Baum nehmen und aufs Sozialamt gehen (oder dort anrufen). Dort bezahlen sie (bei einem Höchstbetrag von 40 Euro) ein Weihnachtsgeschenk, das sich ein Kind aus armen Verhältnissen gewünscht hat. Zu den Wünschen gelangen die Mitarbeiter, weil sich möglichst viele derjenigen Eltern und Alleinerzieher, die an der Armutsschwelle leben, nicht scheuen, sich im Namen ihrer Kinder für die Aktion anzumelden. Spender und Empfänger bleiben anonym, das Sozialamt teilt die Geschenke aus.

"Für uns ist jedes Kind gleich viel wert", sagt Sozialreferentin Andrea Möslinger, "für Mehrkindfamilien gibt’s auch mehrere Geschenke." Als Richtlinie für die Bedürftigkeit hat man die Befreiung von der Rundfunkgebühr gewählt. "Das sind 1082,65 Euro netto für Alleinstehende und 1799 für Ehepaare und Lebenspartner", erklärt Vizebürgermeister Richard Kerbl.

Die Spender dürfen die Kugel, die einen Kinderwunsch repräsentiert, mit nach Hause nehmen und auf den eigenen Christbaum hängen. Die Aktion läuft ab heute bis zum 18. Dezember.