Schule nicht nur für Zahlenmenschen
AMSTETTEN. Nach vier Jahrzehnten Nutzung waren Handelsschule, -akademie und Höhere Lehranstalt in Amstetten abgewohnte Betonbauten. Gestern bekamen die 800 Schüler ein neues Haus.
Der Unterricht läuft seit Semesterbeginn nach Plan, aber einmal musste die Eröffnung der neuen Schule offiziell gefeiert werden: Gestern gab sich in der gemeinsamen Aula der HAK, HASCH und HLW (Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsberufe) zur Übergabe des Gebäudekomplexes ein Stelldichein, wer im Schulwesen des Landes Rang und Namen hatte.
Bildungsministerin Iris Rauskala führte als Festrednerin aus, dass "hier sehr viel Raum ist für Kreativität, was sehr wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler ist". Architekt Martin Urmann aus Linz hat sich denn auch als Sieger eines Wettbewerbs mit 42 Einreichungen Mühe gegeben, die Sanierung der Gebäude und die Zubauten mit hellen Räumen für helle Köpfe auszugestalten. Neben der Aula werden zusätzlich noch Bibliothek, Buffet und Repräsentationsräume von den drei Schultypen gemeinsam genutzt. Viele Klassenzimmer sind mit Smartboards ausgestattet – digitalen Tafeln, die mit Berührung bedient werden.
"Die Rahmenbedingungen in diesem Bundesschulzentrum bereiten die Schülerinnen und Schüler auf ihr Leben vor", zeigte sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner über den Neubau zufrieden, der die Steuerzahler 18 Millionen Euro kostete. Gut angelegtes Geld, wie Bildungsdirektor Johann Heuras meinte: Er zitierte eine OECD-Studie, wonach Österreich jenes Land sei, in dem der Übergang von der Schule ins Berufsleben am besten gelinge.
Bürgermeisterin Ursula Puchebner, selber eine Absolventin, erinnerte daran, dass "viel Herzblut für das Projekt" geflossen sei und dachte dabei an den HLW-Direktor Richard Schmid, der krankheitsbedingt an dem Tag der Ernte nach jahrelanger Vorbereitungsarbeit nicht anwesend sein konnte.