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Schmetterling als Argument für ein Naturschutzgebiet im Raader Wald

Von Hannes Fehringer, 21. Juni 2019, 00:04 Uhr
Schmetterling als Argument für ein Naturschutzgebiet im Raader Wald
Florian Mayr fotografierte am 16. Juni im Ennsdorfer und St. Valentiner Teil des Raader Waldes einen Großen Fuchs. Bild: (Mayr)

SANKT VALENTIN. Die OMV verwarf Pläne einer Raffinerie beim Tanklager. Tiere und Pflanzen eroberten das Brachland zurück. Neue Projekte bedrohen jetzt Heimkehrer wie den Großen Fuchs.

Eigentlich verbirgt sich hinter dem Werkszaun des Tanklagers der OMV im St. Valentiner Stadtteil Rems nicht viel. Auf einer Steppe wächst dürres Gras, dahinter wuchern Stauden und Sträucher, bevor am Horizont ein dunkler Eichenwald aufragt. "Unter Bundeskanzler Bruno Kreisky war hier eine Raffinerie geplant, die dann nie gebaut wurde", sagt Naturschützer Norbert Steinwendter.

Mineralöle in einer neuen Fabrik zu Treibstoff und Chemieprodukten verarbeiten will die OMV hier auch heutzutage nicht mehr. Das Management sieht aber ein lukratives Geschäft, das Brachland als gewidmeten Industriegrund zu verwerten. Für die "Freunde des Raader Waldes" ein Alarmruf: Mittlerweile haben die Umweltaktivisten 1800 Arten gezählt, die das Gelände in aller Ruhe wieder bevölkert haben, seitdem es der Mensch nicht mehr beachtet hatte.

Die Fotos, die die Aktivisten des "Freunde-Vereins" bei ihren Streifzügen durch die Steppe und den Wald gemacht haben, könnten bereits Bücher über vom Aussterben bedrohte Lebewesen illustrieren. Mehr als ein Dutzend Fledermaus-Arten flattern auf Beutejagd von den Bäumen, Schlingnattern schlängeln sich durch das Unterholz. Jetzt kam ein Sensationsfund hinzu. Bei einer Wanderung mit seinem Bruder Martin Mayr durch den Raader Wald bekam Florian Mayr einen Großen Fuchs vor die Kameralinse.

Falter auf der Roten Liste

Der Schmetterling mit einer Flügelspannweite von mehr als fünf Zentimetern steht auf der Roten Liste bedrohter Arten. Sichtungen werden von den Biologen penibel aufgezeichnet; demnach war Franz Hofmann aus Ernsthofen 1978 der letzte Mensch in der Region, der einen der prächtigen Falter zu Gesicht bekommen hat. "In unserer Gegend galt dieser Schmetterling nahezu schon als ausgestorben", sagt Steinwendter.

Mit der von Florian Mayr dokumentierten Anwesenheit des Großen Fuchses im Raader Wald sieht die Bürgerinitiative der "Freunde" eine Studie der Naturschutzabteilung des Landes Niederösterreich widerlegt, die keine Einzigartigkeit des Waldes erkennen konnte und daher den Vorschlag negativ begutachtete, ihn zum Naturdenkmal zu erklären.

Neben der Gefahr, dass der Raader Wald dem Immobilienmarkt zum Opfer fällt, sehen ihn seine "Freunde" auch noch durch den Neubau der Mauthausener Donaubrücke bedroht. Die Straßenbauabteilung des Landes hat die Trasse bei einer der acht Varianten für die Zubringerstraße entlang des Ennskanals und Waldes verlegt. Ein Todesstoß für die Fauna und Flora, deren Bestände sich im Raader Wald erst wieder zu erholen begannen, sagt Steinwendter, der sich auch um das lokale Kleinklima Sorgen macht: "Wenn es während Trockenperioden dann doch stellenweise regnet, hängt das einzig von vorhandenen Waldbeständen ab."

Unterschriftenaktion läuft

Steinwendter und die "Freunde des Raader Waldes" glauben, dass es den Regionalpolitikern und auch weiten Teilen der Bevölkerung noch am Bewusstsein mangelt, "welchen unschätzbaren Wert wir da vor der Haustür haben". St. Valentins letzter Eichenwald sei ein Trittbrett, mit dem sich unzählige Pflanzen- und Tierarten am Leben halten könnten. Damit "nicht das große Sterben beginnt", wurde jetzt eine Unterschriftenaktion begonnen: www.raaderwald.at

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer

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1  Kommentar
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Molodia (321 Kommentare)
am 21.06.2019 17:32

Das Thema Raader Wald ist dem Hans Biologisch längst entglitten. Die Geister die er zur Hilfe gerufen hat wird er nicht mehr los.

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