"Regierung" im Rathaus wird im großen Ausmaß umgebaut
WAIDHOFEN. Der Rückzug von Finanzstadtrat Pfannenstill setzt ein Karussell in Gang
Als internationaler Verkaufsleiter eines am Weltmarkt erfolgreichen Ybbstaler Maschinenbauers bekommt Peter Pfannenstill in den USA noch viel mehr zu tun. Daher musste der VP-Finanzstadtrat in der Rathauspolitik in die zweite Reihe zurücktreten und wird nur noch Gemeinderat bleiben. Für Bürgermeister und Parteichef Werner Krammer setzte das ein Mühlespiel in Bewegung, bei dem es viele Züge gibt, die er nicht machen kann.
Die mit Pfannenstills Rückzug aus dem Stadtsenat erzwungene Regierungsumstellung ist nun fix: Stadtrat Peter Engelbrechtsmüller erbt von Pfannenstill die Finanzen und wird damit zu einer Art kommunaler "Super-Minister", weil er auch schon für Wirtschaft, Sport und Tourismus ressortzuständig ist. Krammer nutzte den unaufschiebbaren Umbau, um sich auch selbst als Bürgermeister wieder freizuspielen. Die VP-Gemeinderätin Nadja Koger, die Pfannenstill als Personalchefin nachfolgt, übernimmt von Krammer auch gleich die Verantwortung über die Kultur und Bildung in der Stadt. Den Abschluss der "Regierungsumbildung" innerhalb des VP-Teams macht, dass der Bereich IT nun in das Liegenschaftsressort von Stadtrat Franz Sommer (VP) fällt.
Mit dieser Neuverteilung der Zuständigkeiten, die bei der Gemeinderatssitzung am 25. Februar beschlossen werden soll, ist Nadja Koger jedenfalls die Senkrechtstarterin bei der Waidhofner VP. Die 40-jährige Diplomkrankenschwester und Caritas-Mitarbeiterin aus der Arbeitersiedlung Raifberg wurde erst bei der vergangenen Gemeinderatswahl ins Rathaus gewählt und steigt bereits zur Halbzeit der Periode in den Stadtsenat auf. Dort, so heißt es, muss Krammer wieder ein Gleichgewicht unter den VP-Bünden herstellen. Stadträtin Beatrix Cmolik soll demnach bald schon Jürgen Eishold als Wirtschaftsbundobmann ablösen.