RAG hofft jetzt in Dietach auf ein Gasvorkommen
MARIA NEUSTIFT, DIETACH. Erdmikrofone horchten die Region nach Öl- und Gasblasen ab. Fündig wurde man nicht.
Über den Schotter ist Gras gewachsen, die Wiese hat die einstige Bohrplattform neben einem Wald in Maria Neustift schon wieder überwuchert. "Wir wissen jetzt einmal, dass Öl vorhanden ist", sagte vor vier Jahren Bohrungsleiter Gerhard Wallnöfer von der Rohstoffauffindungsgesellschaft RAG, nachdem er das Gestänge des Bohrturmes 3500 Meter bis zu den vermuteten Vorkommen in die Erde gebohrt hatte. Pumpbock holt noch immer keiner Rohöl aus der Tiefe. Das bei der Bohrung zu Tage geförderte Gestein ließ zwar die Geologen auf eine Lagerstätte hoffen, "was dann wirklich vorhanden ist, sieht man erst, wenn man konkret gebohrt hat", sagte gestern RAG-Betriebsleiter Johannes Süß. In Maria Neustift schüttete die RAG das Bohrloch wieder zu, im Untergrund liegt nichts.
Vor sechs Jahren hatte die deutsche Spezialfirma "DMT" ein Gebiet von 500 Quadratkilometern mit roten Kabeln verdrahtet und daran Erdmikrofone angeschlossen. Von einem Schwerlastfahrzeug wurde eine Rüttelplatte auf die Erde geschleudert und mit dem Echo des "Ultraschalls" alle möglichen Blasen und Hohlräume im Untergrund erkundet.
Bis jetzt nicht fündig geworden
Zu einem Bohrfeld führte die groß angelegte Aktion schlussendlich nicht. Die Ölfelder, auf denen neben den Rapsäckern in Bad Hall und Sierning Öl aus der Erde gefördert und Gas abgefackelt wird, bestanden schon vor dem großangelegten Lauschangriff nach Rohstoffen im Traunviertel und westlichen Niederösterreich. Wirtschaftlich gebracht hat damit die vor sechs Jahren groß angelegte Erkundung nichts, noch nichts: "Bei Bohrungen kann das immer so verlaufen", erklärt Süß. Die Resultate der Echo-Lotung würden nun nach der Wahrscheinlichkeit eines Erfolges weiter abgearbeitet.
Während man in Kleinraming (Behamberg) noch heuer eine Querbohrung versucht, weil dort in einer Nebenkammer das schwarze Gold liegen könnte, wird im Sommer auf einem Acker in Dietach 1500 Meter tief nach Erdgas gedrillt. Süß mahnt Geduld ein: "Ob man fündig wird, weiß man erst, wenn man unten ist."