Notfallplan: Wortgefechte wegen Keimen im Wasser
STEYR. Die Informationspolitik der Stadt soll im Krisenfall verbessert werden.
Es war der Aufreger des Spätsommers in der Stadt: Ab 28. August musste aufgrund einer Keimbelastung plötzlich in weiten Teilen Steyrs das Trinkwasser abgekocht werden. Die ebenso holprige wie schleppende Informationspolitik ließ die Bevölkerung noch Tage danach entrüstet debattieren. Nun wurde die Causa vom Wahlbündnis VP/Bürgerforum ins Stadtparlament getragen: Es müsse ein städtischer Notfallplan erstellt oder überarbeitet werden.
"Die Bevölkerung erwartet Aufklärung", sagte Gemeinderat Markus Spöck (VP), "die Informationspolitik war unzureichend." So habe man erst am vierten Tag erfahren, dass doch mehr Stadtteile betroffen gewesen sind. Spöck: "Nach zwei Minuten hätte man im Internet entsprechende Notfallpläne gefunden." Zudem störe ihn, dass weiterhin dermaßen viel Chlor im Wasser sei. Was auf Spöcks Antrag folgte, war mehr als eine Stunde politischer Hickhack gespickt mit polemischen Diskussionen.
Natürlich sei man auf einen derartigen Fall nicht vorbereitet gewesen, sagte Vizebürgermeister Wilhelm Hauser (SP): "Aber die Behörde wollte ursprünglich für die ganze Stadt ein Abkochgebot vorschreiben, das haben wir verhindert." Und man habe rasch informiert, werde sich aber verbessern.
Panik entstehe dann, wenn zu wenig informiert werde, brachte sich Michaela Frech (Bürgerforum) in die Diskussion ein. Stadtrat Gunter Mayrhofer (VP) mahnte, nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, so lange nichts geklärt sei.
Ergebnis der Diskussion nach zwei Abänderungsanträgen: Eine Arbeitsgruppe am Magistrat soll die Notfallpläne evaluieren.
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Als Vizeleutnant des österreichischen Bundesheeres weiß Vizebürgermeister Wilhelm Hauser sehr gut, was Alarmpläne sind.
Diese Alarmpläne beinhalten Grundsätze.
Einer davon ist die Alarmierung.
Diese Alarmpläne decken verschiedene Szenarien ab, gehören regelmäßig adaptiert, beübt und evaluiert.
Er wird es schon wissen, aber möglicherweise ist es ihm wurscht. Nächstes Jahr sind Wahlen, da ist der Willi angeblich nicht mehr dabei. Zumindest aus dem zum Artikel gehörenden Foto könnte man es so herauslesen.