Naturschutzgebiet Krumme Steyrling: Neustart gefordert
MOLLN. Bürgermeister, Kammern und Flussanrainer lehnen "Pläne in der Form entschieden ab".
"Wir sind in der Zielgeraden", beschreibt LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FP) den Verfahrensstand. Der Kirchdorfer Landtagsabgeordnete Michael Gruber (FP) hatte bereits im März verlautbart, dass die Krumme Steyrling "nun per Verordnung" zur Gänze Naturschutzgebiet werde. Franz Mayer, Obmann des Umweltdachverbandes und Mollner, nannte einen von der Plattform "Wirtschaft-Steyrtal" in einem offenen Brief bekundeten Widerstand dagegen "Sturm im Wasserglas", weil sich für die Grundbesitzer an den Nutzungsmöglichkeiten nichts ändere und es daher auch nur wenige Gegner in der Bevölkerung gebe.
Die Ablehnungsfront auch der mittlerweile von der Naturschutzabteilung überarbeiteten Pläne ist tatsächlich breiter. Einen Protestbrief an Haimbuchner haben nicht nur die Vorstände des Metallverarbeiters Piesslinger und der Fischzucht Eisvogel unterschrieben, sondern weitere Mühlenbesitzer, Bezirksbauernkammer-Obmann Franz Karlhuber, Wirtschaftskammer-Obmann Klaus Aitzetmüller und Mollns Bürgermeister Fritz Reinisch (VP) namentlich gezeichnet. Sie lehnen "das Naturschutzgebiet in dieser Form ab" und verlangen in dem Schreiben den "Neustart der Planungen". Die Wassernutzer der Steyrling sind noch immer über die Vorgangsweise verärgert. Den Unternehmen, die im Tal 600 Menschen beschäftigen, sei man über die Köpfe gefahren, obendrein mit schlampig erstellten Grundlagen. "Es gibt nur ungenaue Grobzeichnungen", sagt Eva Käferböck vom Fischhändler Eisvogel, "da werden Schotterbänke unter Naturschutz gestellt, wo der Fluss längst schon weit weg woanders fließt." Käferböck vermisst einen Rechtsanspruch, weiterhin auf die Flusseinbauten zugreifen zu können, die den Wasserzulauf für die Teiche sichern.
Piesslinger-Geschäftsführer Klaus Waselmayr sieht durch das Naturschutzgebiet völlig unnötig Firmenzubauten in Zukunft blockiert: "Ein Gutachten des Landes besagt, dass der Unterlauf der Steyrling gar nicht schützenswert ist." Haimbuchner sagte zu den OÖN, dass er mit Betroffenen über "Detailfragen" noch reden werde.
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Billige Kulissenschieberei zwischen dem Fußvolk des Gutsherrn Stelzer und der Kampftruppe des "Füherers" Haimbuchner. Auf der Strecke bleiben wie üblich Mensch und Natur in Oberösterreich.