"Narrisch guat" wieder ohne Bad Haller Karneval

Bei den meisten Manuskripten der Gilden, die beim ORF-Faschingssampler "Narrisch guat" auf Sendung gehen, hätte Anton Bartak den Rotstift gezückt. "Von mir aus ein vorhandener Witz, wenn er gut ist und hineinpasst, Nicht aber einer mit grauem Bart!", sagt der Programmchef beim Bad Haller Karneval (BHCC). "Wenn der Schmäh aber so tief wird und seicht wie bei manchen dieser Stücke", wird der gutmütige Mann mit Walrossbart grimmig, "dann schmeißen wir das raus."

Weil das Niveau bei "Narrisch guat" beim Lachverhalten der Schenkelklopfer grundelt und in der Vergangenheit Beiträge der Bad Haller Akteure beim Zusammenschnitt regelrecht verstümmelt worden seien, bleibt der BHCC den Aufzeichnungsterminen des ORF lieber weiterhin fern und bleiben die dortigen Gilden aus Kärnten und der Steiermark unter sich. BHCC-Präsident Walter Kober: "Wir arbeiten gut mit dem Landesstudio zusammen und den anderen Medien im Bundesland."

Der BHCC hat für heuer wieder ein Vierstundenprogramm auf die Beine gestellt, und die Debütanten des Vorjahres gehören schon fest zur Truppe. "Wir sind wie eine Familie", sagt Bartak, der Spaß an der Freude auf der Bühne ohne einen Cent Gage vereine alle Mitglieder zu einer Gemeinschaft. Pompfüneberer Ernst Sieghartsleitner aus Ternberg ist wie die Witzeschleuder Fredi Gegenhuber ("Was gibt es Neues") eine Institution im BHCC-Programm, die jungen Steyrer Kabarettistinnen Michaela Mekina und Pili Cela bekamen in ihrem zweiten Karnevalsjahr als "Putzfrauen", die das Publikum im Saal loswerden müssen, das Vertrauen für die Schlussnummer. Wortakrobat Leopold "Wapo" Waldl hatte sich von der Bühne schon verabschiedet, macht aber beim Karneval eine Ausnahme. Jetzt beginnen die Kostümproben, das 100-köpfige Ensemble wird am 22. Februar bei der Premiere in die Jahn-Turnhalle einziehen.