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"Narretei, hei hei" für das ganze Land

Von OÖN, 04. März 2019, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Faschingsumzug in Bad Ischl
Faschingsumzug in Bad Ischl  Bild: Hörmandinger

KLAUS AN DER PYHRNBAHN. 20 Faschingsgilden fuhren in der Narrenlandeshauptstadt in der Steyrling in ihren Pick-ups und Traktorgespannen zur großen Lachparade auf und bewiesen großen Einfallsreichtum.

Nach der eineinhalbstündigen Parade tat Renate Huber der Grußarm weh. Die Hausfrau in der Steyrling hatte sich auf den Balkon ihres Hauses gesetzt und hinter der Maske der britischen Queen einem jeden vorbeifahrenden Faschingsgespann und einer jeden vorbeitanzenden Karnevalsgarde majestätisch im weißen Handschuh zugewunken.

Landeshauptmann Thomas Stelzer, der dem Landes-Faschingsumzug als höchster Ehrengast bei-wohnte, war beeindruckt: "Ich freue mich, dass so viele Leute mitmachen und zur Gemeinschaft beitragen." Tatsächlich gibt es im Krems- und Steyrtal kaum einen Ort ohne Karneval und Elferrat. Die Ehre, Gastgeber des landesweiten Faschingskehraus zu sein, traf den richtigen Menschenschlag.

Birgit Gösweiner vom Schiklub USC Dorferberg in Frauenstein schlüpfte mit 19 Sportsfreunden in Rennanzüge, um als Blech-Ladys auf beräderten Altskiern und der "Schröcksnadel" im Rücken über die Straße zu brettern: "Leider haben ein paar eine Brezen gerissen", bilanzierte sie nach dem Umzug, "aber alles okay, nichts passiert."

"Kuhattacken" und Zuckerl

Als Weidekuh verkleidet nahm Johanna Bankler einige der vielen Schaulustigen am Straßenrand auf die Hörner. Die 16-jährige Schülerin und ihre Vereinskameraden vom Feitlklub in Frauenstein machten dem Ärger der Landbevölkerung über die Verurteilung eines Tiroler Bauern Luft, der nach einer Kuhattacke zu einer hohen Schadenersatzstrafe verurteilt worden war. Wie alle Gruppen verteilte der Feitlklub nach Saurem an die Politik und die Verantwortungsträger im Staat Süßes an die Kinder, die alle ebenfalls kostümiert waren.

"Die letzten Plastiksackerl"

Der Zeit auf den Puls fühlte auch die Musikkapelle Steyrling. Die Bläser und Schlagwerker zogen als "die letzten Plastiksackerl der Welt" musikalisch durch den Ort. Bei genauerer Betrachtung verbargen sich unter den Röcken, Hosen und Gewändern, die die Heimwerker mit der Klebepistole "genäht" hatten, wahre Raritäten: Auf dem Anhänger tauchten Plastiksackerl vom "Mondo"-Markt und "KGM" in Kirchdorf auf, die es schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gibt, dazu entdeckte man Plastiksackerl mit Spar-Tanne aus den Sechzigerjahren. "Wir taten uns nämlich gar nicht mehr leicht, noch Plastiksackerl für unsere Kostümierung zu bekommen", sagt Musikvereinsobmann Helmut Prieglhofer, "in den Supermärkten haben sie nämlich keine mehr. Gut für die Umwelt, schlecht für unsere Verkleidung." In der Not stöberten die Mitglieder des Musikvereins und Freunde und Verwandte auf den Dachböden. "Und von dort haben wir dann diese Raritäten bekommen", verriet Prieglhofer.

Video: Narren feierten in Steyrling

Der rote "schwarze Graf"

Bei dem Umzug stand ein Mann auf dem Wagen, der mit "Andrea I. vom Juwelier" als "Horst I. vom Amtsrevier" dem Narrenvolk zuwinkte und von seinem Hofstaat auch gehänselt wurde. Micheldorfs SP-Bürgermeister Horst Hufnagl beschließt diesen Fasching sein letztes Amtsjahr als Prinz, der bei der Micheldorfer Narrenzunft seit jeher "schwarzer Graf" genannt wird. "Das mag bei meiner Parteizugehörigkeit ein bisschen verwirren", nimmt der Regent den Spaß gerne auf. Nicht wiederzuerkennen waren Bürgermeisterkollege Ägidius Exenberger aus Spital am Pyhrn, der sich als Wüstenscheich unter das Volk gemengt hatte, und der Gastgeber und Bürgermeister von Klaus an der Pyhrnbahn, Rudolf Mayr, der als Zirkusdirektor seine Löwenmeute unter Kontrolle hatte. Vom närrischen Treiben war an seiner Seite auch die Linzer Vizebürgermeisterin Karin Hörzing begeistert, das sie an Kindheitstage erinnerte: "Ich bin ja in der Steyrling aufgewachsen, hier steht mein Elternhaus. Den Fasching haben wir immer groß gefeiert."

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 04.03.2019 16:57

Auskenner,
im Oö. Veranstaltungssicherheitsgesetz wurden Richtlinien für einen Faschingsumzug vorgeschrieben. Jeder Faschingsumzug braucht eine Genehmigung. Auch ist Sicherheitspersonal (in Faschingskostümen) dabei um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.

Es hat sich sehr viel geändert, wenn jemand einen Faschingsumzug durchführen will. Natürlich läuft hier keine Polizei in Uniform herum, das würde doch nicht so passen.

Erkundige dich bitte bei der Gemeinde, die können dir weiteres sagen, wer wie und wo bei Faschingsumzügen für die Sicherheit verantwortlich ist.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.03.2019 17:48

Fortunatus

Richtig ,der TÜV kommt kontrollieren

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.03.2019 09:21

Das mit der Genehmigung wusste ich, das mit dem TÜV nicht. Danke für die Aufklärung.
Ich hoffe halt, dass nicht trotzdem was passiert.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.03.2019 16:28

https://www.youtube.com/watch?v=c4LdGG4BzLA&index=6&list=RDc4LdGG4BzLA

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 04.03.2019 15:56

Ja, ja ...
Jetzt ist alles so super. Wir sind ja alle so lustig. Ist ja Fasching.

Und wenn dann wieder ein Anhänger umkippt, wenn es Tote und Verletzte gibt, dann ist der Jammer wieder groß. Warum hat die Behörde das erlaubt, warum die Polizei nicht kontrolliert, warum nur?

Frage: Sind die Pickups, Traktoren und Anhänger für den Personentransport zugelassen? Gab es auch nur eine einzige Alkoholkontrolle? macht sich eigentlich IRGENDWER Gedanken um die Sicherheit von Leib und Leben?

Mir kann es wurscht sein. Ich bin bei dem Unfug eh nicht dabei. Aber ich will dann bitte, wenn wieder was passiert ist, keine Jammerartikel lesen von wegen "So ein Unglück". Ja, ein Unglück. Aber ein vorhersehbares.

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