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Miglars würziger WortWechsel

12. März 2021, 12:00 Uhr
Erfolgreicher Jungfernflug des "fliegenden Hintern"
Mit Himmel, Arsch und Zwirn hat Astrid Miglar wohl nicht den "fliegenden Hintern" gemeint... Bild: APA/AFP/JUSTIN TALLIS

REICHRAMING. Wenn Astrid Miglar tief in ihrem höchstpersönlichen Vokabular zu wühlen beginnt, dann können schon auch mal umwerfende Liebeserklärungen mit dabei sein. Nicht immer allerdings. Denn wenn sie am Jahrestag einer Pandemie von ganz tief unten einen vom Stapel lässt, dann würde dies auf manche Menschen mitunter verstörend wirken. Darum tut sie das nur unhörbar und schreibt lieber unerhört hör- und lesbar darüber. Viel Spaß damit.

Himmel, Arsch und Zwirn!

Das kennen Sie doch auch, oder? Das, was man Kindern verbietet, praktiziert man als Erwachsener besonders herzhaft. Deftiges Fluchen. 

Ich bin in dieser Hinsicht ein klitzekleines Bisschen unbeherrscht. Das oben erwähnte „Himmel, Arsch und Zwirn“ gilt noch als die dezenteste Variante in meinem umfangreichen Repertoire. Dass ich besonders beherzt Ozzy Osbourne zitiere, ist vermutlich noch aus einer meiner vorangegangenen Kolumnen in Erinnerung. Seit letztem Jahr, es wird wohl um den Beginn unserer unfreiwilligen Corona-Klausur begonnen haben, fing ich an, meinen Wortschatz energisch zu erweitern.

Astrid Miglar
Astrid Miglar aus Reichraming (privat)

Sicher wollen Sie jetzt wissen, was ich so auf Lager habe. Wer würde das nicht wissen wollen? Betrachten Sie es als Schulung. Halten Sie Ihren Kindern die Ohren zu, und schieben Sie die Mundnasenmaske einfach über die Augen der lieben Kleinen. Ihr Kind kann noch nicht lesen? Gut, dann sind Sie praktisch aus dem Schneider, außer Sie lesen laut vor. 

Besonders häufig gedenke ich Heiliger in Verbindung mit meiner Verdauung. Ich verwende Tiernamen inflationär. Ich gestehe, ich finde es attraktiv Tabus zu verletzen, z. B. unter Verwendung eines dreifach wiederholten *Piep-piiiep-piiiiiep!* Ich benenne Körperteile, nicht jene von Frauen im Übrigen. Gelegentlich biete ich Fäkales an. Das sei übrigens typisch österreichisch, wurde mir kürzlich mit Augenzwinkern mitgeteilt. Wunderbar, nicht wahr?

Sie haben es bemerkt? Ich habe mich unter Kontrolle. Gewalt liegt mir nicht. Ich reagiere mich verbal ab, indem ich beherzt fluche. Vielleicht würde ich sonst keulenschwingend auf andere Menschen losgehen. Oder meine große Astschere zweckentfremden. Aber wer will das schon? Und denken Sie bitte an die Sauerei, die derlei Aggressivität hinterlässt.

Ich kommentiere Manches mit LMAA und meine nicht immer: Lächle mehr als andere. Ha! Haben Sie wirklich gedacht, ich hätte in einer der letzten Kolumnen die Wahrheit über LMAA berichtet?

In Italien fluche ich beherzt und mit freundlichem Lächeln: „Vattene!“ Aus sicherer Distanz (ein Kilometer genügt meist), da ich nicht die schnellste Läuferin bin. Auch das Lächeln ist wichtig. Sollte ich nicht schnell genug sein, entschuldige ich mich keine Ahnung gehabt zu haben was des Wortes Bedeutung sei. Wie ich das allerdings auf Italienisch und auf die Schnelle erklären soll, weiß ich nicht recht. Deshalb fluche ich „Vattene!“ bevorzugt leise.

Am liebsten sind mir Segenssprüche: „Berühmt sollst du werden, … man soll eine Krankheit nach dir benennen!“

Heilige Corona: Oh du Seuchenpatronin! Ehrlich, du hast einen unglücklichen Namen. Mir wäre jetzt endlich recht, wenn du deine Seuche schnapst und dich mit ihr über die Häuser haust. Und das habe ich – finde ich – milde ausgedrückt. Noch etwas: Es war nicht geplant, dass du hierzulande deinen einjährigen Geburtstag feierst. Die Torte kannst du dir denken. Die Kerze kannst du dir dorthin schieben, wo es richtig finster ist (ich meine nicht die Nasenlöcher, wirklich nicht). Und jetzt geh ich kurz in den Keller und lass noch eine ergänzende Ansprache vom Stapel, die die Nachbarskinder besser nicht hören sollten.

Ich denke, ich beginne mit: „Fahr zur Hölle!“

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1  Kommentar
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4larsen (211 Kommentare)
am 13.03.2021 08:45

Ha, liebe Astrid, gut geflucht ist halb gewonnen 😄
Und es klingt "vattene" allemal besser als "verpiss dich". Das englische "Shit" ist sowieso bekannt vom Shitstorm, den viele so gern produzieren, wenn ihnen was nicht passt. Für Dänen ist es der "lort", wenn sie was ärgert - wohlgemerkt mit hartem "t". Und das französische Scheiße klingt mit "merde" doch elegant - wie eben alles bei den Franzosen.
Somit ist der Tag für heute schon gerettet.

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