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Miglars würziger WortWechsel

12. Februar 2021, 12:14 Uhr
Trendwende im Kleinen: Wo die Zahl der Rebhühner wieder steigt
Libelle, eine grazile Schönheit der Natur. Bild: privat

REICHRAMING. Heute wagt sich Astrid Miglar durch den dichten Dschungel ihrer Lieblingswörter. Sie startet mit Tautropfen, Gefrierbrand, Wanderlust. Vergissmeinnicht und Sonnenblume, vertieft sich danach aber mit der butterweichen Leichtigkeit von Libellenflügeln immer mehr ins Thema, bis sie in Jubelstimmung endet.

Schönheit, Teil II: Eine Wortmeldung!

Geht es Ihnen auch so? Sie lesen etwas. Stolpern über ein Wort. Wundern sich. Vielleicht weil es fremd klingt. Vielleicht weil Sie zuerst nachforschen müssen, was das Wort bedeutet, weil sich der Sinn aus dem textlichen Zusammenhang nicht erschließen mag. Vielleicht ist es auch ein Wort, so altmodisch, dass Sie schon vergessen hatten, dass es dieses Wort noch gibt. Sie verbinden damit womöglich Erinnerungen an ihre Kindheit, denken an die Großeltern. 

Ein (W)Ort kann Ereignisse auferstehen lassen. Gute. Beängstigende. Fröhliche. Hässliche.

Astrid Miglar
Astrid Miglar aus Reichraming (privat)

Oder empfinden sie ein Wort als zu umgangssprachlich, flegelhaft, schmutzig, vulgär oder schlicht als fachchinesische Floskel. Vielleicht verlieben Sie sich aber auch ein wenig in den Klang eines Wortes, in dessen Sinn oder womöglich in dessen eigenwilligen Unsinn. 

Mir geht es so, denn ich hege eine Vorliebe für schöne oder ungewöhnliche Wörter, wobei Schönheit und Ungewöhnlichkeit für jeden unterschiedlich sein darf. Kostprobe gefällig? „Tautropfen, Gefrierbrand, Wanderlust. Vergissmeinnicht, Sonnenblume.“

„Anschmiegsam“ finde ich hinreißend, weil das Wort Bilder in meinem Kopf entstehen lässt, die freundlich sind. „Du bist mein Augenstern“, ist ein Kompliment, dem ich nur schwer widerstehen könnte, ohne meine Freude darüber verbergen zu können. Mir gefallen „Grübchen“ im Gesicht von Menschen. Und wenn ich den Namen „Helena“ höre, denke ich an Helena von Troja und Paris und den Untergang einer ganzen Stadt, nur der Liebe wegen, auch wenn es in Wahrheit ein blutiges Gemetzel gewesen sein muss, und die Geschichte von Troja nur eine Geschichte ist, weil es die Mythologie so will. 

„Frühstück“, was für ein eigenartiges Wort. Ein Stück frisches Brot, besonders knusprig, etwas Butter und Honig. Wenn sich die Butter „butterweich“ aufs Brot streichen lässt, freue ich mich schon beim Frühstücken. Mit „Fingerspitzengefühl“ arrangiere ich „Gänseblümchen“ in der kleinen Vase am Frühstückstisch und freue mich über deren Zartheit. Wenn sich der Himmel „himmelblau“ wölbt, überkommt mich „Hoffnungsschimmer“, dass der Tag ein schöner wird. Ein echter „Lichtblick“.

Ich mag „Libellenflügel“, sie sind so „märchenhaft“ zart, dass ich meine, dass Menschen, die erstmals Libellen sahen, nicht anders konnten, als sie für Feen zu halten. Dann verhalte ich mich „mucksmäuschenstill“, bewege mich nicht, damit die Libelle nicht bei ihrem „Sonnenbad“ gestört wird. Es sind Augenblicke, die wie ein „Kleinod“ sind, wobei ein Kleinod nicht unbedingt klein sein muss.

Ich liebe „Schneeflocken“ und „Seifenblasen“, neige zu „Tagträumen“ und bin manchmal in „Sektlaune“, … nicht nur zur „Sommersonnenwende“. „Sternschnuppen“ beobachte ich am liebsten in warmen Augustnächten, dann haben die Sternschnuppen und ich ein hoffnungsvoll erwartetes „Stelldichein“. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass Sternschnuppen keine besonders verlässlichen Date-Partner sind. Oft bleiben sie ein „Wunschtraum“. Erst ein „Wetterleuchten“ lässt mich aufschrecken. Es wird wohl nichts mit meinem Rendezvous, vielleicht später, rechtzeitig zur „Wintersonnenwende“. Aus Frust kippe ich ein Gläschen „Feuerwasser“, greife zu einem „Hörbuch“ und versetze mich in „Jubelstimmung“.

Und Ihre Lieblingswörter? Gibt es Wörter, die Sie in Ekstase versetzen oder etwa ein ganz besonderes, vielleicht „bösartiges“ Wort, das Ihnen das Gefühl gibt, sie müssten sich jetzt und sofort ein „herrenloses Damenfahrrad“ greifen, die Flucht aus ihrer „Doppelhaushälfte“ antreten und in Richtung „Busbahnhof“ düsen? Ohne „Handschuhe“, versteht sich. Es muss immer „Ausnahmeregeln“ geben. 

PS: Ich war immer noch nicht beim Friseur und stehe zu meiner Corona-Frisur. Und meine Corona-Frisur? …Sie hängt an mir.

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1  Kommentar
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4larsen (211 Kommentare)
am 20.02.2021 19:44

Bin erst jetzt zum Lesen gekommen ... so ein wortreicher Reichtum 😍
Und ganz viele Lieblingswörter von mir!
Schade, dass ich es zu spät gesehen habe, sonst hätte es mit Liam gelesen und wir hätten so viel darüber reden können. Er schreibt nämlich sehr schöne Deutsch- Schularbeiten. 😉

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