Martin Fialas Botschaft von Frieden kam bei den Zuhörern an
STEYR. Steyrer Musikschuldirektor schrieb Werk für Frauenchor und Orchester: Gefeierte Uraufführung in Reinsberg und an der TU Wien.
"Von haaß bis kochad" nannte die Akademische Bläserphilharmonie Wien ihre heurigen Sommerkonzerte. Bei den tropischen Temperaturen im Saal der TU, der Musiker wie Zuhörer in den Schwitzkasten genommen hatte, war das keine leere Versprechung. In die Schwüle des Sommers steuerte Martin Fiala 15 Minuten der Ruhe, der Besinnung, des Friedens bei. Der Direktor der Steyrer Musikschule vertonte die Weissagung des greisen Zacharias, dem angesichts der Niederkunft seiner Frau Elisabeth zur Geburt des Johannes des Täufers der Heilige Geist die Zunge löste, nach dem Lukasevangelium (Lk 1,78-79). Bei Dirigent Andreas Simbeni war der Bläsersatz und die achtfache Stimmführung für Frauenchor in guten Händen. Die Akademische Bläserphilharmonie Wien meisterte die anspruchsvolle, aber nie die tonale Hörbarkeit verlassende Komposition, wie es auch die Damen des Chores der Landesmusikschule Steyr schafften, den stimmlichen Ansprüchen des Werkes vollauf gerecht zu werden. Die Kritik reagierte auf den viertelstündigen Beitrag Fialas zum Sommerkonzert, um den ihn die Bläserphilharmonie gebeten hatte und den er mit "Weg des Friedens" betitelte, mit großem Lob. Fiala will, bevor er die Noten in Druck legen lässt, sein Werk dennoch überarbeiten: "Bei der Hochklasse der Bläserphilharmonie war es für mich als Komponist verlockend, das Spektrum voll auszureizen", sagt der Musikschuldirektor. "Für Amateurensembles werde ich aber zugunsten einer leichteren Spielbarkeit einige Stellen vereinfachen."
Das Sommerkonzert wurde dann zu lauen abendlichen Temperaturen auf der Opernbühne der Burgruine Reinsberg wiederholt. Fiala wird mit der Akademischen Bläserphilharmonie Wien weiter zusammenarbeiten – Ziel ist auch die musikalische Umrahmung der Landesausstellung 2021 in Steyr.