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"Kurz hat gesagt, diese Ausgangssperre gilt nur für Österreicher"

Von Hannes Fehringer   23.März 2020

Die Polizei hört sich nicht länger Sprüche und Schmäh bei den Kontrollen an, die sie dieser Tage an den Stadteinfahrten in Steyr verstärkt hat. Wer keinen guten Grund hatte, während der Ausgangsbeschränkungen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus trotzdem mit dem Auto unterwegs zu sein, wurde vorerst nur ermahnt und zur Heimfahrt veranlasst.

Wer aber noch dummes Zeug vor den Beamten keppelte, wurde bereits mit einer saftigen Geldbuße belegt. Ein Autofahrer ausländischer Herkunft hatte behauptet: "Kurz hat gesagt, diese Ausgangsbeschränkung gilt nur für Österreicher." Mit dieser Dummheit fing sich der Mann prompt eine Anzeige ein – die Sache wird teuer.

Mehrheitlich hat die Ignoranz gegenüber den nötigen Schutzvorkehrungen gegen eine Ausbreitung des Virus aber keinen Migrationshintergrund. Etliche Eingeborene hatten die Nerven schon so weit weggeworfen, dass sie den Beamten durch das Wagenfenster das Götz-Zitat zuriefen.

"Wir haben bereits tausende Fahrzeuge kontrolliert", berichtet Stadtpolizeikommandant Christian Moser. Sünder, die sich einsichtig gezeigt hätten, hätten die Streifen mit einer Ermahnung, die Sicherheitsvorkehrungen fortan einzuhalten, umkehren und weiterfahren lassen. 20 Querköpfe, die sich partout nicht belehren lassen und die Polizisten beschimpft hätten, haben Strafverfahren am Hals.

Kavaliersdelikt ist es keines, die Ausgangsbeschränkungen zu ignorieren. Gestern haben sich Vertreter der Exekutive bei einer Lagebesprechung mit Bürgermeister Gerald Hackl (SP) und der Magistratsdirektion darauf verständigt, noch härter durchzugreifen. Strafbescheide würden im Eilzugtempo erlassen, teilte der Magistrat in einer Aussendung mit, die Strafen seien "empfindlich hoch". Es gelte, "schwarze Schafe" zu verfolgen, sagte Moser, "die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung handelt richtig und diszipliniert."

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