Kronkorken sind kein Müll, sondern Kapital für Hilfe
SANKT VALENTIN, REICHRAMING. Mehre Sammelaktionen in der Region finanzieren Sozialprojekte.
Dass es für eine Tonne Bierkapseln von der Brauerei einen Rollstuhl für einen behinderten Menschen gibt, ist eine urbane Legende. Zuletzt machte die Salzburger Stieglbrauerei eine Ausnahme und spendete der Lebenshilfe in Seekirchen einen Rollstuhl, weil ein eifriger Sammler im guten Glauben bereits einen Container voll Kronkorken hortete.
"Wir haben schon gewusst, dass das ein falsches Gerücht ist", sagen die St. Valentiner Patrick Leitgeb (27) und Thomas Rattler (25). Weil sich auf Leitgebs Baustelle aber die Flaschenkapseln zu häufen begannen, entschlossen sie sich doch, die Verschlüsse in einer Kiste in Rattlers Garage zu sammeln. Bei der Abfallverwertung lassen sich die Plastikteile vom Metall der Kronkorken trennen, "wir wollten daher dafür sorgen, dass Rohstoff nicht vergeudet wird", sagt Leitgeb. Über Facebook wurde unterdessen in St. Valentin bereits eine Sammlergemeinschaft organisiert, die für das Duo die Kronkorken zur Abholung zur Seite legt. Binnen zwei Wochen schnellte der Lagerbestand der Kapseln auf 300 Kilogramm hoch. "Die 1000 Kilogramm werden wir schaffen", sagt Rattler. Die Tonne wird dann zum Alteisenentsorger AK-Metall in den Ennshafen gebracht; der Unternehmer will den Rohstofferlös aus der Firmenkasse verdoppeln, weil das Geld einer bedürftigen Familie in St. Valentin zugutekommen wird.
Erfolg in Reichraming
Das schafften bereits Jürgen Klausberger und Christian Prenn aus Reichraming. Bürgermeister Reinhold Haslinger (SP) ließ beim Bauhof der Gemeinde einen Container für die Kronkorken-Sammlung der beiden Vereinskameraden bei den Reichraminger Hintergebirgsteufeln aufstellen. Zweimal entleerte der Altstoffentsorger Gebeshuber die Sammelbox bereits; die circa 1,5 Millionen Kapseln brachten beim Eisenhandel rund fünf Tonnen auf die Waage. Etwa 1200 Euro Erlös konnte daraus für einen wohltätigen Zweck in der Gemeinde gewonnen werden.
Das sind gute, soziale, und umweltfreundliche Ideen. Bravo! Man könnte auch in Handelsbetrieben in denen Produkte mit Kronkorken verkauft werden, Sammelboxen - ähnlich wie für Batterien - mit Hinweis auf den Verwendungszweck aufstellen. Wahrscheinlich würden dadurch mehr dieser KK zur Wiederverwertung kommen, als nur über den Weg der Altmetallcontainer.
Kronenkorken waren eine wichtige Hilfe bei der Hausrenovierung zum festnageln von Heraklithplatten.
während dieser Zeit stieg auch der Bierkonsum empfindlich an damit das Material nicht ausging