Klimawandel: Grüne und Neos wollen den Stadtplatz an Hitzetagen kühlen
STEYR. Die Grünen und die Pinken regen in einem Antrag im Gemeinderat an, dass der Magistrat Kühlungen ausarbeitet, um die Höllenglut auf dem Pflaster des Stadtplatzes zu senken.
Wenn die Sonne erbarmungslos herunterbrennt und die Pflastersteine in der Sommerschwüle schmoren, dann möchte kein Mensch bei der Gluthitze auf dem Steyrer Stadtplatz verweilen. "Das ist einer der schlimmsten Hitzepole unserer Stadt", sagt Mobilitätsstadtrat Reinhard Kaufmann (G). Er versteht, dass an diesen Hundstagen alle Hitzegeplagten in die Bäder flüchten und die Altstadt ausgestorben ist.
Aber das müsste nicht sein. "Viele Städte haben bereits Maßnahmen ergriffen, dass sie ihre Zentren herunterkühlen", sagt Kaufmann.
Gemeinsam mit den Neos stellen die Grünen in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag den Antrag, den Magistrat zu beauftragen, Experten ein Maßnahmenpaket erstellen zu lassen, das die Quecksilbersäule an Hitzetagen wieder nach unten treibt. "Es ist da manches an Einbauten möglich", sagt Kaufmann, der dabei an Wasserspielplätze, Nebelzerstäuber und Brunnen denkt, wie es sie etwa schon längst in Wien gibt. Auch Bäume zu setzen, dürfte kein Tabu sein, sagt Kaufmann: "Es gibt alte Ansichten von Steyr, auf denen eine Bepflanzung gut zu sehen ist." Sprühnebelwände und sonstige Abkühlungen seien ebenfalls mit den Auflagen des Denkmalschutzes vereinbar, sagt Kaufmann.
Nicht alle Fraktionen aber sind seiner Meinung: "Wahlen stehen vor der Tür, der reinste Populismus. Wir sind weder Shanghai noch New York", ätzt VP-Stadtrat Gunter Mayrhofer, "Steyr wurde von unseren Vorfahren klug an die Flüsse gebaut, damit es im Sommer kühl bleibt." Sonderbedarf sieht weder FP-Vizebürgermeister Helmut Zöttl noch Bürgermeister Gerald Hackl (SP). "Während andere Milliarden in Kühlanlagen investieren, haben wir sie mit Steyr und Enns vor der Haustür." Aber diskussionswürdig sieht Zöttl den Antrag allemal: "Kommt eine gute Idee, setzen wir sie um."