Kinder sollen wieder lernen, wie viel Spaß Bücher machen: Steyrer Schulen suchen Paten

Von Gerald Winterleitner   12.Februar 2019

"Viele Eltern nehmen sich leider nicht mehr die Zeit, ihren Kindern Märchen oder Bücher vorzulesen und mit ihnen darüber zu diskutieren", sagt Steyrs Vizebürgermeisterin Ingrid Weixlberger (SP), für Kinder- und Jugendangelegenheiten zuständig. Kinder, die regelmäßig lesen, täten sich allerdings beim Lernen leichter. Das wissen auch die Direktoren der Steyrer Pflichtschulen. Sie haben mit Unterstützung des Freiwilligenzentrums im Amtsgebäude Reithoffer das Projekt "Lesepaten" gestartet. "Es ist für jedes Kind ein großes Glück, wenn es jemand hat, der ihm vorliest und regelmäßig das Lesen übt", sagt Klaudia Höll von der VS Tabor.

Die Pensionistin Helga ist so ein Glücksfall für die Volksschule. Sie ist seit Jahren engagierte Lesepatin. "Man merkt, es bringt was", sagt ,Lesehelga‘, die ihre Begeisterung fürs Lesen und ihre Freude, Neues zu lernen, weitergibt: "Ich bekomme dabei viel von den Kindern zurück." Und wenn sie einmal Urlaubt macht, ist die Freude über ihre Rückkehr doppelt groß.

Auf der Promenade ist es ebenfalls ein Pensionist, der regelmäßig einmal in der Woche mit den Schülern liest und hilft. Zudem gab es schon Lernpatenschaften von Rotkreuz-Mitarbeitern im Münichholz, weiß Weixlberger. Und auf der Ennsleite lesen Schüler der Neuen Mittelschule mit den Volksschülern. "Bei uns ist es so, dass die Schüler den Kindern im Kindergarten vorlesen oder den Pensionisten im Altenheim", berichtet Günther Briedl über ein Projekt der NMS Münichholz.

Elf Steyrer Pflichtschulen suchen nun Menschen, die gerne mit Kindern über Lesetexte sprechen und Begriffe erklären: Lesepaten, die regelmäßig Zeit haben.

Infos und Anmeldung: Freiwilligenzentrum Steyr, Tel. 07252 575-501 oder gss@steyr.gv.at