Kaigasse sperren, Platz schaffen: Steyrs Stadtzentrum soll lebenswerter werden
STEYR. Eine Verkehrsberuhigung des Stadtplatzes ist das Ziel eines gemeinsamen Antrags von VP/Bürgerforum, Grünen und Neos. Dass SP und FP dies abschmettern werden, gilt als sicher.
Am Donnerstag wird im Steyrer Gemeinderat der nächste Anlauf für eine zumindest geringfügige Befreiung des Stadtplatzes von unnötigem Autoverkehr unternommen. Ziel des gemeinsamen Antrages von VP/Bürgerforum, Grünen und Neos ist eine Sperre der Kaigasse. Damit könnte der störende Parkplatzsuchverkehr in Richtung Ennskai unterbunden werden. Die Zufahrt zu diesen Parkplätzen ist via Zieglergasse längst problemlos möglich.
Vom Wunsch nach einem autofreien Stadtzentrum ist in diesem Antrag nichts mehr zu lesen. Busse, Lieferverkehr, Taxis und Anrainer könnten weiterhin über den Grünmarkt zufahren. Ebenso könnten alle jene ihre Runden vor den Schanigärten drehen, die dennoch auf einen der acht während der Gastgartensaison verbliebenen Stadtplatz-Parkplätze – plus fünf für Behinderte und rund acht am Grünmarkt – hoffen. Dieser Kompromiss, so die Hoffnung der Initiatoren, könnte bei SP und FP zumindest in Teilen ein Umdenken bewirken. Bisher haben sich die beiden mit deutlicher Mehrheit im Gemeinderat ausgestatteten Fraktionen immer geschlossen und vehement als Gegner dieser Verkehrsberuhigung für eine lebenswertere Altstadt positioniert.
"Mittlerweile gibt es keine größere Stadt mehr, die nicht überlegt, das Zentrum autofrei oder verkehrsberuhigt zu machen", sagt Stadtrat Gunter Mayrhofer (VP), "es ist auch in Steyr längst Zeit für diesen Schritt. Parkplatznot haben wir jedenfalls keine mehr." Auch mit Blick auf die Landesausstellung sei es wünschenswert, die permanenten Konflikte zwischen Fußgängern, Gästen in Schanigärten und dem Durchzugsverkehr zu minimieren.
"Steyr hinkt 15 Jahre hinterher"
Der Antrag sei ein Angebot an die beiden Autoparteien, sagt Verkehrsstadtrat Reinhard Kaufmann (Grüne): "Wir wollen damit zumindest eine ernsthafte Diskussion anregen. Städte wie Linz, Wien oder Wels planen ebenfalls verkehrsberuhigende Maßnahmen in den Stadtzentren."
Der Fließverkehr müsse endlich vom Stadtplatz verbannt werden, betont Gemeinderat Pit Freisais (Neos): "Steyr hinkt auch in dieser Frage leider wie immer 15 Jahre hinterher. Die Lebensqualität würde massiv steigen, wenn weniger Autos über den Stadtplatz Richtung Ennskai fahren. Das ist die Zukunft, daran führt kein Weg vorbei." Er habe aber wenig Hoffnung auf Bewegung bei SP und FP.
Am Standpunkt der SP habe sich nichts geändert, sagt Bürgermeister Gerald Hackl: "Kaufmannschaft und Gastronomie kämpfen um ihre Existenz. Diesen Versuch jetzt zu starten, wäre der schlechtestmögliche Zeitpunkt."
Und auch die FP winkt ab, obwohl die autofreien Zentren etwa in Linz und Wels von den Freiheitlichen umgesetzt werden. Man sei anderer Auffassung als die Parteifreunde, sagt Vizebürgermeister Helmut Zöttl: "In Steyr gibt es andere Rahmenbedingungen. Bei uns ist es komplizierter, das Ringsystem hat sich bewährt."
Man muss kein weltfremder grüner Träumer sein, um diese Maßnahme richtig zu finden. Es gibt genug Parkplätze im Umkreis, entweder auf der Promenade oder in der Hanggarage, dass jeder in Gehweite zum Stadtplatz hinkommt. Außerdem zeigt der Beispiel vom Wiener 1. Bezirk, dass immer so viele Ausnahmen geschaffen werden, dass jeder Anrainer, Lieferant oder wer sonst das Auto dort braucht, problemlos einfahren kann.
Und, seien wir doch ehrlich: Welches Geschäft verkauft denn wirklich noch etwas, das man nicht mit der Hand ein paar Schritte tragen kann? Vielleicht noch der Hartlauer - wenn ich einen Fernseher kaufe. Aber bei einer Brille? Bei einem Handy von 3 oder A1? Eine Jacke vom Kleiderbauer, ein paar Kapseln vom Eduscho? Eine Uhr vom Schmollgruber?
Nein, Autos braucht heute kein Stadtplatz mehr, und es wäre gut, wenn die SPÖ das endlich einsehen würde. (Bei den Blauen habe ich da eh keine Hoffnung.)
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Quatsch - der war lediglich doppelt. Diese Nachricht öffentlich anzuzeigen ist unseriös, sie vermittelt einen verfälschten Eindruck.
Busse, Taxis, Hotelgäste, Regierungskarossen, Geldtransporte, Postler, Lieferanten .. sollen gefälligst alle am Neutor in Golfcarts umsteigen, und die lästig-holpernden Pflastersteine bitte überwiesen..
Man kann nur hoffen, dass auch die SP und FP bald im 21. Jahrhundert ankommen werden.
Meine Hoffnung liegt bei Hrn Vogel und einem neuen Team rund um ihn.
Vogl, wer das auch immer sein mag, muß aber schon noch gewählt werden.
Wer jetzt gemütich im Schanigarten sitz und sein Essen (endlich im Freien) mit dieser einmaligen Kulisse geniessen möchte, kann sich nur über den Lärm und Gestank ärgern, der von den Autos, Motorräder und Mopeds erzeugt wird...
Nur wegen diesen wenigen Parkplätzen am Stadtplatz, jeden hineinfahren zu lassen, der zu faul ist die Paar Schritte zu gehen (ausgen. Behinderte mit Ausweis)
ist lächerlich!
Mir macht es so keinen Spass mehr, mich in den Schanigerten zu setzen...
Vielleicht aber den Politikern, welche wieder nichts verbessern wollen!
Leider muss man über den Stadtplatz fahren um auf den Kai zu kommen...
Wenn man das will...
Wollen wir in Steyr diesen unsinnigen Verkehr oder die einmaige Altstadt unseren Gästen zeigen???
Nur alles hinaus aus den Städten, die Vorstädte schauen alle gleich aus, da muss man oft überlegen, wo man eigentlich ist, immer dieselben Großhändler, alles uniformiert.
Die Stadtzentren werden leerer und leerer und dann kommt das große Gejammere. Dann wird mit viel Geld versucht, wieder Leben in die Städte zu bringen. Wer will denn bitte noch in einem Stadtzentrum wohnen, wenn er nicht problemlos mit dem Auto hinfahren kann? Die paar Schanigärten während der Schönwetterperioden sind wohl nicht das Gelbe vom Ei.