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In Steyr donnerte es, im Talkessel von Weyer vibrierten die Fensterscheiben

Von Hannes Fehringer   22.Oktober 2019

Befände man sich in Steyrs Partnerstadt in der Steiermark, hätte man bei den Druckwellen am Vormittag und nach dem Mittagessen nicht aufgehorcht. Es hätte nach einer der üblichen Sprengungen am Erzberg geklungen.

Steyr ist aber nicht Eisenerz, und der Verursacher des Lärmeinschlages hat die Dezibel, die kurz und merkbar über die Tagesnorm hinausschlagen, angekündigt. Seit gestern fliegen die Piloten der Luftstreitkräfte des Bundesheeres wieder Abfangmanöver im Überschalltempo. Hoch über den Wolken überholen die Eurofighter bei 1200 km/h Geschwindigkeit den Schall, was die Luft in Stoßwellen gegen das Flugzeug presst. Am Boden ist das als Knall hörbar.

Ganz deutlich waren gestern in Steyr zwei dumpfe Knalle gegen 14 Uhr zu hören. Wie das Bundesheer auf Facebook mitteilte, befanden sich zu diesem Zeitpunkt gerade zwei Eurofighter über dem Toten Gebirge, die laut Übungsannahme einen Eindringling von den Gurktaler Alpen aus in Überschallgeschwindigkeit stellten. "Wir haben die Ballungsräume um die Landeshauptstädte und die Bundeshauptstadt für die Überschallflüge ausgespart und führen sie in über 12.500 Metern Höhe aus", sagt Oberstleutnant Gerhard Oberreiter vom Militärkommando Oberösterreich.

Die Übungen im Überschallbereich, die gestern bundesweit begannen und bis 31. Oktober dauern, seien nicht nur für die Fitness der Piloten notwendig, die Bevölkerung vor Gefahren aus der Luft zu beschützen. Auch die Bodenkräfte wie die Flugsicherung und Radarleitstelle müssten die Abläufe beherrschen, wenn die Flugzeuge Höchstgeschwindigkeit fliegen.

Bei der Lautstärke der Luftmanöver ist die Landschaft der entscheidende Regler: In Talkesseln wird der Überschallknall der Jagdflieger immens verstärkt. "Da kann es schon knallen, dass die Fenster und Haustüren vibrieren", sagt Bürgermeister Gerhard Klaffner (SP). Die Zusammenarbeit mit dem Bundesheer kann er aber nur loben: Die Gemeinde bekomme immer als Vorabinformation den Luftübungsplan gemailt und ein Reiterhof in Weyer, der behinderte Kinder betreut, werde vorgewarnt, wenn es mit den Eurofightern laut werden könnte, damit niemand in den Sattel steigt.

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