In der Stadtpfarrkirche Steyr steht eines der berühmtesten Taufbecken Österreichs
STEYR. Das weiß zwar kaum ein Steyrer – aber eines der berühmtesten Taufbecken Österreichs befindet sich in der Stadtpfarrkirche.
Das in seiner Form wie ein überdimensionierter Messkelch anmutende Becken wurde während der Reformationszeit im Jahr 1569 von Zinngießern aus dem sächsischen Erzgebirge angefertigt und war ursprünglich vergoldet. In der einst evangelischen Stadtpfarrkirche stand das Taufbecken sogar im Altarraum. Steyr war zu dieser Zeit eine protestantische Stadt. Vor Jahren wurde das Steyrer Taufbecken für die Landesschau 2010 "Renaissance und Reformation" im Schloss Parz fachgerecht saniert.
Zeitgerecht vor der Landesausstellung in Steyr hat der in Garsten lebende Theologe Karl Ramsmaier, Leiter des Projekts "Kirche und Landesausstellung" sowie Vorsitzender des Mauthausen Komitees Steyr, eine 32-seitige Broschüre über dieses Taufbecken herausgegeben. Darin wird die Geschichte von der Entstehung zur Zeit der Reformation über Ideengeber Basilius Kammerhofer bis hin zu den religiösen Bildern in verständlicher Sprache erzählt, ebenso die damalige und heutige Bedeutung der Erbsünde und der Taufe.
Heilige Zahl Sieben
"Der Zyklus aus sieben Bildern des Taufbeckens wird in der Broschüre genau beschrieben", sagt Ramsmaier. Die "heilige Zahl Sieben", die für Gesamtheit und das Ganze steht, sei bei der Gestaltung des Beckens bewusst gewählt worden: "In der Antike beginnt nach sieben Jahren jeweils ein neuer Abschnitt des Lebens, die babylonische Stufenpyramide und der jüdische Tempel verfügen über je sieben Stufen, in der Antike gab es die sieben Weisen, im Mittelalter beherrschte der umfassend Gebildete sieben freie Künste, in der Schöpfungsgeschichte hören wir von sieben Tagen, und in der katholischen Kirche gibt es sieben Sakramente", sagt Ramsmaier.
Der siebenteilige Zyklus des Taufbeckens besteht aus der "Taufe eines Kindes", der "Segnung der Kinder", der "Taufe Jesu", der "Beschneidung Jesu", der "Sintflut", dem "Durchzug durch das Rote Meer" und dem Bild "Mit der Bundeslade ins Gelobte Land". Ein meditativer Text über die Taufe schließt die Broschüre ab.
"Geöffnetes" Taufbecken
Idee und Gestaltung des Umschlags der Broschüre stammen vom Steyrer Grafiker Michael Atteneder: Darauf zu sehen ist das geöffnete Taufbecken – der "Kelch" auf der Vorderseite, der Deckel auf der Rückseite –, wie es so üblicherweise niemand zu sehen bekommt. Die Umschlagfarbe nimmt jene des Kirchenbodens auf. Die Fotos der Broschüre, die in einer Auflage von 3000 Stück erschienen ist, stammen von Berthold Heindl.
"Das Taufbecken, Stadtpfarrkirche Steyr": Die von Karl Ramsmaier gestaltetete Broschüre ist in der Buchhandlung Ennsthaler, am Schriftenstand der Stadtpfarrkirche und im Pfarrbüro der Stadtpfarre um 5 Euro erhältlich.
Dinge können nicht „berühmt“ sein. Das sollte ein Profischreiber wissen und beherzigen…
Wer erinnert sich noch an die Sendung
Autofahrer unterwegs?
Da wurde täglich um 12 nach dem Glockenleuten über die Schätze der jeweiligen Kirchen berichtet, damit wurde aufgehört um „dreiste Sammler“ fern zu halten😁