Haidershofner Wasser fließt jetzt auch nach Kürnberg
HAIDERSHOFEN. Kooperation: Bei der Versorgung mit Trinkwasser gräbt nicht mehr jede Gemeinde ihren eigenen Brunnen.
Am "Dreiländereck", wo die Grenzen von St. Peter/Au, Behamberg und Haidershofen aufeinandertreffen, wurde ein Schacht in den Erdboden betoniert. Eine Leiter führt in den Bunker, in dem es außer Rohren, einer Pumpe und einem Schaltkasten nicht viel zu bestaunen gibt.
Trotzdem ist der Keller inmitten von Weideflächen eine Sehenswürdigkeit für Kommunalpolitiker. Der Schacht ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der drei Gemeinden, die über das Pflichtsoll der nö. Landesregierung hinausgeht.
"Wir hätten auch selber Brunnen bohren können", sagt Johannes Heuras (VP), Bürgermeister von St. Peter/Au. Mit der Erschließung eines neuen Quellgebietes hätte die Marktgemeinde die Versorgung der Katastrale Kürnberg auch selber bewerkstelligen können. "Der Aufwand wäre aber riesengroß gewesen", sagt Heuras. Stattdessen wurde in einem Gemeinschaftsprojekt um 500.000 Euro der Verteiler in die Erde gebaut, der nun für alle drei Gemeinden die Versorgung mit Trinkwasser sicherstellt. "Wir haben erstklassiges Filterwasser der Enns", sagt Manfred Schimpl (VP), Bürgermeister von Haidershofen, "und wir haben das kühle Nass in Hülle und Fülle." Da sei es bloßer Hausverstand, dieses unerschöpfliche Reservoir zu nutzen, sagt Behambergs Bürgermeister Karl Stegh (VP), anstelle mit Stückwerk kostbares Steuergeld zu vergeuden.
Die Bürgermeister wollen aber dem steigenden Wasserbedarf wegen Pools und Gartensprenklern nicht bloß mit hochgefahrenen Fördermengen begegnen. "Wir merken, dass die Grundwasserspiegel bis zu einem Dreiviertelmeter abgesunken sind", sagt Heuras. Häuslbauer werden in den drei Gemeinden angehalten, Zisternen zu bauen, die Regenwasser auffangen.