Grüne: Steyr könnte Vorbild in der Stadtplanung werden
STEYR. Ökopartei schärft achteinhalb Monate vor der Gemeinderatswahl ihr Profil: Der Fokus wird wieder verstärkt auf Klimapolitik gelegt.
Auch wenn aktuell die Corona-Pandemie die Schlagzeilen gepachtet hat: Den Klimawandel zu bremsen, sei ein Gebot der Stunde, erklären die Steyrer Grünen im Gespräch mit den OÖN ihre Schwerpunkte für die bevorstehende Gemeinderatswahl am 26. September. "Leider ist es noch nicht in allen Hirnen angekommen, dass sich hier etwas ändern muss", sagt Gemeinderat Kurt Prack, Vorsitzender des Steyrer Umweltausschusses, mit Blick auf die Steyrer Gemeindepolitik. Die Verantwortlichen der Stadt müssten endlich von der Meinung abrücken, dass Investoren nichts vorgeschrieben werden dürfe: "Wenn jemand in Steyr etwas bauen und investieren will, dann tut er das auch, wenn es entsprechende vernünftige Vorschriften im Sinne des Klimawandels gibt."
Speziell bei Bebauungsplänen und Flächenwidmung müsse Rücksicht auf das Mikroklima genommen werden. Einer weiteren Zersiedelung der Stadt erteilt Prack ebenso eine klare Absage – es gebe alternativ genügend ungenutzten Leerstand – wie versiegelten Parkflächen bei Einkaufszentren. Zudem forderte er Vorschriften zur Dachbegrünung und Photovoltaik. Ebenso sollten die stadtnahen Wohnungsgenossenschaften dazu verpflichtet werden, Ladestationen für die boomende E-Mobilität in ausreichendem Maß zur Verfügung zu stellen.
Dass fortschrittliche Klimapolitik sogar eine riesige Chance für die Stadt sein könnte, glaubt Ruth Pohlhammer, die Spitzenkandidatin der Grünen für die Wahl im Herbst: "Steyr könnte hier zu einer Modell- und Vorzeigestadt für andere Städte werden. Wir bringen alle Voraussetzungen dafür mit." Einerseits biete die überschaubare Größe Steyrs hier Vorteile, zudem habe die Stadt aufgrund ihrer Innovationskraft, ihres Fachkräftepotenzials und ihrer Lage beste Voraussetzungen. Denn "Baustellen" gebe es in der Stadt aktuell zur Genüge. Pohlhammer: "Wir müssen danach trachten, die Arbeitsplätze in der Stadt zukunftsfit zu machen. Das heißt, auf längere Zeit mit innovativen Betrieben sichern, und das möglichst ökologisch."
Ebenso müsse dem öffentlichen Verkehr Vorrang und die Chance zum Überholen gegeben werden. Auch beim Radverkehr habe Steyr Aufholbedarf: "Der geplante vierspurige Ausbau der Ennserstraße etwa ist ein vorgestriges Projekt. Die Straße sollte auf zwei Spuren mit Radweg und einer schattenspendenden Allee rückgebaut werden." Zudem sei sie für eine weitere Verkehrsberuhigung des Stadtzentrums.
Das Stadtentwicklungs-, Verkehrs-, Kultur-, Umwelt-, Integrations-, Wirtschafts-, Tourismuskonzept, und es gibt noch mehr. Wo sind Sie diese Konzepte für die Stadt Steyr in Zusammenarbeit mit Ihren Umlandgemeinden?
Die Themen für die kommenden Gemeinderatswahlen im Herbst liegen auf dem Tisch.
Es freut mich, daß sich die Grünen damit beschäftigen. Die anderen Parteien sollten es auch tun und nicht nur interne Personalia im Kopf haben, oder noch ärger, maskenlos durch die Stadt zu "spazieren".
Ist ja sehr nett, der Gedanke, dass alle mit dem Rad zur Arbeit oder zur Schule fahren. Nur leider ist derzeit nirgendwo ein Radfahrer zu sehen. auch nicht auf den ebenen Radwegen, die durch Steyr führen.