Gewissheit: Kammer presste Äpfel aus eigenem Garten
STADT HAAG. Bewohner von Haag brachten 2000 Kilogramm Obst zum Saftmachen mit.
Den Saft konnten Eltern ihren Kindern getrost zum Trinken geben: Er floss vor ihren Augen aus einer Mostpresse, die die Landwirtschaftskammer NÖ in Stadt Haag aufgestellt hatte. Die Bewohner hatten die 2000 Kilogramm Äpfel, die sie in ihren Gärten daheim von den Bäumen gebeutelt hatten, den Bauernvertretern zur Gratis-Pressaktion in Körben, Säcken und Kübeln vorbeigebracht.
Für die Landwirtschaftskammer hatte die Aktion nicht nur den Zweck eines Vitaminstoßes, sondern auch eines Denkanstoßes für Verbraucher und Politiker. Menschen, die nicht ihr eigenes Obst pressen lassen, wissen nämlich oft über die Herkunft ihres Fruchtsaftes, den sie im Supermarkt gekauft haben, nicht Bescheid. Die Landwirtschaftskammer hat bei einem Lebensmittelcheck grobe Mängel festgestellt. Bei rund zwei Drittel der überprüften Produkte sei nicht ersichtlich, woher die Äpfel stammten, teilte die Landwirtschaftskammer mit.
Mit der Aktion "Apfelsaft aus Apfel g’macht", die auch in Stadt Haag durchgeführt wurde, machte die bäuerliche Interessenvertretung auf die Mängel in der Produktkennzeichnung aufmerksam und schickte die Konsumenten mit Aufbewahrungsratschlägen für den selbst erzeugten Saft nach Hause. Bürgermeister Lukas Michlmayr (VP) unterstützte die Initiative: "Wer regionale Produkte kauft, stärkt den Klimaschutz. Das aber setzt voraus, dass die Leute auch wissen, woher die Ware kommt."
Man könnte auch Most daraus machen.
Gähn.