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FP und VP empört: Bis zu 1000 Euro mehr im Monat für Abteilungsleiter am Magistrat

Von Gerald Winterleitner   11.Juli 2019

Heiße Gespräche dürften heute noch vor der Gemeinderatssitzung im Rathaus über die Bühne gehen. Grund dafür ist die im Stadtsenat mit Stimmen der SP und Grünen abgesegnete Novellierung der Einreihungsverordnung der Stadt Steyr, von der in erster Linie Führungskräfte profitieren würden. Die Novellierung steht als Verhandlungsgegenstand Nummer 7 auf der Tagesordnung und sollte bereits mit 1. August in Kraft treten. Dem Vernehmen nach dürfte dieser Punkt aber noch vor Sitzungsbeginn gestrichen werden.

Die Gagen der Magistratsmitarbeiter, aber auch jener der Kommunalbetriebe, des Reinhalteverbandes und der Alten- und Pflegeheime, definieren sich im Grunde nach dieser Verordnung. Speziell bei Fachkräften hat die Stadt aber seit längerem das Problem, nur noch schwer geeignetes Personal rekrutieren zu können. Qualifizierte Fachkräfte verdienen in der Privatwirtschaft meist mehr, sind dort allerdings auch mehr Druck, etwa deutlich stärkerem Kündigungsrisiko, ausgesetzt. Höhere Einstiegsgehälter hätten dieses Manko beseitigen helfen sollen.

"Diese Nachbesserungen sind dringend nötig, um bei der Personalsuche am Markt bestehen zu können", sagt Stadtrat Gunter Mayrhofer (VP), "aber Steyr muss nicht bei den Gagen der Leitungspositionen vorpreschen und dabei das Land und andere Statutarstädte überholen." Hier zahle die Stadt bereits entsprechend. Die VP habe daher bereits im Stadtsenat gegen den Antrag gestimmt.

Der Stimme enthalten hatten sich die Steyrer Freiheitlichen, auch wenn sie ebenso gegen eine Novellierung in dieser Art sind, wie Vizebürgermeister Helmut Zöttl sagt: "Das soll ordentlich gemacht werden. Wir brauchen Erhöhungen in den unteren Ebenen, überproportional profitiert hätten aber vor allem die Fachabteilungsleiter." Im Extremfall, so Zöttl und Mayrhofer im Gleichklang, hätten die Berechnungen ein Gehaltsplus von rund 1000 Euro ergeben. Zöttl tritt zudem für eine Entflechtung bei den Gagen ein: "Das Zulagensystem ist unüberschaubar." Es sei nicht transparent, wer warum wie viel zusätzlich kassiere.

Mayrhofer kritisiert weiters, dass der Novellierungsvorschlag auch die Sekretärinnen-Gagen an die Funktion der Vorgesetzten gekoppelt hätte: "So wird eine Mehrklassengesellschaft für idente Arbeit geschaffen."

Bürgermeister Gerald Hackl (SP) kann indes die Aufregung seiner Politkollegen nicht ganz nachvollziehen: "Das stimmt so nicht, wir haben es im Stadtsenat auch lange erläutert. Es handelt sich hier um einen Expertenvorschlag. Außerdem hängen FP und VP ihre Kritik an einer ganz bestimmten Person auf." Der Punkt werde aber wohl noch von der Tagesordnung genommen. "Ich habe erst gestern vom Land ein Schreiben erhalten, dass sie im Zuge der Verordnungsvorprüfung noch zusätzliche Unterlagen benötigen. Das macht nichts, uns läuft ja nichts davon."

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25. April 2024