Fasching hat im BHCC einen zuverlässigen Spaßmacher
BAD HALL. Klüger wird die Welt nicht. Der Carneval strebte daher viele Lacher an, was bei den vielen "Raketen" auch den Füßen närrisch guttat.
Der Fasching verlangt Frohsinn und Heiterkeit, und der Bad Haller Carnevalclub (BHCC) stellte als treuer Lieferant wieder eine volle Ladung Humor zu. Vielleicht war es heuer nicht ein Gewitter an Geistesblitzen, zumindest aber ein Wetterleuchten einer professionell gemachten Unterhaltungsrevue.
Hut ab vor Ernst Siegharstleitner, dem letzten echten Büttenredner! Der "Pompfüneberer" reimt seine Spottgedichte, egal, wer da gerade am Regieren ist, er findet seine Verse auch bis in die Mittellage der Landespolitik und in das Tal der Steyrer Stadtpolitik. Dem ehemaligen Thermen-Boss und daher in Bad Hall nicht unbekannten neuen Landesrat Markus Achleitner dichtete der "Pompfüneberer": "Seine Ernennung, wenn man die recht versteht, heißt, dass das Land jetzt baden geht."
Eigenständiges auch vom Altmeister Fredi Gegenhuber, der seit der Gründung des Bad Haller Carnevalclubs das 48. Jahr auf der Bühne für "Was gibt es Neues?" seine Zeitung durchblättert. "Kickl will jetzt mit den Medien nur noch auf Augenhöhe sprechen. Dann kann er nur noch mit der Kleinen Zeitung reden." Noch was aus dem Witze-Eigenbau: "Früher hat man Angst gehabt, dass sich die Kinder verkühlen, wann sie hinausgehen. Heute, mit den vielen Piercings, was haben, muasst di fürchten, dass verrosten."
Wie von Programmchef Anton Bartak angekündigt, sieht der BHCC seine Aufgabe darin, die Leute zu unterhalten, ohne mit Satire Missstände groß anzuprangern und den Leuten Gesinnung einzuimpfen. Eine Grundsatzfrage berührte das heurige Programm aber schon, mehr vielleicht, als der Elferrat nach außen bekannt geben wollte. Die "Neuzeuger Theatersplitter", die seit dem Vorjahr das Ensemble bereichern, wagten sich bei ihrem "Stammtisch für die Ewigkeit" an das nicht leichte Fach des Religionskabaretts heran. Jesus Christus bestellt in dem von Maria Magdalena betriebenen Stammbeisl einen Krug Wasser und ein Weinglas: "Den Rest mach ich selber".
Der Prophet Mohammed tritt als jugendlicher Rapper auf, Buddha als goldener Fettberg. Der Inhalt des Sketches lässt sich auf einen Satz reduzieren, dass der Tod endlich von den Allmächtigen einen Mähdrescher bekommen will, weil die Menschenmahd mit der Sense eine Plagerei ist. Die Absicht der Textschreibers war klar: Gags, Gags, Gags. Was herausgekommen ist, war harmlose Blödelei über die letzten Dinge des Seins, was sein durfte, weil es nirgends herabwürdigend war. Der BHCC zeigte allemal Haltung, das Lachen nicht verbieten zu lassen, indem er Witze auch über Religionen und deren Stifter bei allem erwiesenen Respekt zuließ. Das Publikum bedankte sich dafür zu Recht mit Füßetrampeln, Klatschen und Beifallspfiffen – den traditionellen "Raketen" des BHCC.
Schutz für Bauten der Waffenfabrik beim Bahnhof
Kreisler*in am Steyrer Grünmarkt sperrt zu
Ex-Bürgermeister und Kulti-Wirt passt die rote Jacke gut
Debüt und viel Tradition bei Abend der Volksmusik
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.