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"EU-Bürgerpreis" für den Regenschirm, den das "Paraplü" für alle aufspannt

Von Hannes Fehringer   29.September 2021

Seit Anfang der 1990er-Jahre gibt es in Steyr für Neuankömmlinge, die Mord, Hunger und Folter in ihren Heimatländern hinter sich gelassen haben, eine Anlaufstelle. Im "Paraplü", einer Einrichtung im Nahebereich der Caritas, werden Asylwerber bei Behördenverfahren begleitet und Flüchtlinge in Deutschkursen unterrichtet. Die Bemühungen um Integration der Menschen, die meistens nur mit den Kleidern an ihrem Leib und mit ein paar wenigen Habseligkeiten, die in eine Tragtasche oder einen Koffer passen, nach Steyr gekommen waren, fanden im Laufe der Jahre immer mehr Anerkennung, auch über die Stadtgrenzen hinaus.

Jetzt aber ist die Freude geradezu unbeschreiblich. "Wir freuen uns über die Auszeichnung und dass unsere Bemühungen, ein besseres Verständnis von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu fördern, Anerkennung finden", sagte die Leiterin der Abteilung "Integration" der Caritas OÖ, Evelina Glöckner. Das EU-Parlament hat an das "Paraplü" in Steyr den "Europäischen Bürgerpreis 2020" nachgereicht, den es im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie nicht verleihen konnte. Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Othmar Karas (VP), und die Europaabgeordnete Monika Vana (G) überreichten die Ehrenplakette am Montagabend im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Haus der Europäischen Union in Wien.

"EU-Bürgerpreis" für den Regenschirm, den das "Paraplü" für alle aufspannt
Othmar Karas, Vizepräsident, VP

Karas beschrieb den "Bürgerpreis", den das Europäische Parlament seit dem Jahr 2008 verleiht, als eine besondere Anerkennung Brüssels für das Engagement von Menschen in den Mitgliedsländern: "Es ist ein Preis, mit dem wir ,Danke‘ sagen. Die Preisträger müssen wissen, dass wir als Europaabgeordnete ihr Engagement für die Idee von Europa wertschätzen." Vana merkte an, dass "gerade in Zeiten wie diesen" proeuropäische Stimmen "sehr, sehr wichtig" seien. Für das "Paraplü" nahm Dorothea Tockner, die Leiterin des Integrationszentrums, das seinen Namen von einer französischen Bezeichnung für "Regenschirm" ableitet, die Auszeichnung entgegen: "Wir werden uns weiterhin als eine Hilfe verstehen, die niemanden im Regen stehen lässt", versprach sie.

Mit dem "Bürgerpreis 2021" wurde der Verein "p&s" (Pilgern & Surfen) aus Melk für sein Projekt "eljub" prämiert. Jugendliche vornehmlich aus dem Donauraum laden dort über eine Online-Plattform eigene Texte für E-Books hoch.

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