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Ein Weltstar führte Vorwärts zurück in die 1. Bundesliga

Von Stefan Minichberger, 11. April 2019, 09:11 Uhr
Ein Weltstar führte Vorwärts zurück in die 1. Bundesliga
Blochin spielte eineinhalb Jahre in Steyr und wechselte dann nach Zypern. Bild: (privat)

STEYR. 4. Teil: Mit dem Transfer von Oleg Blochin schrieb der SKV internationale Schlagzeilen

Die Freude über den Aufstieg in die 2. Division 1979 war groß. Die Klasse halten konnte die Mannschaft aber nicht. Daraufhin wurde die Transferpolitik des Vereins umgekrempelt. Die Prämisse, mit Talenten aus der Region den Erfolg zu suchen, wurde verworfen. Neben Spielern aus ganz Österreich wurden auch Legionäre verpflichtet. Einer von ihnen, Ladislav Petras, 19-facher Teamspieler der Tschechoslowakei, avancierte mit seinen Dribblings zum Publikumsliebling und bildete neben "Fredl" Rathner ein gefürchtetes Sturmduo. 1980 war auch Kurt Hochedlinger vom Lokalrivalen Amateure gekommen, der zum Langzeitkapitän avancieren sollte.

Es dauerte zwei Jahre, bis sich die Mannschaft fand. 1982 ließ der SK Vorwärts die Landesliga unter dem zurückgekehrten Trainer Rudi Stadlbauer für lange Zeit hinter sich. Auch wenn es nochmals spannend wurde: In der Saison 1985/86 wurde nach einer Ligareform beschlossen, die obersten beiden Spielklassen von jeweils 16 auf je zwölf Vereine zu reduzieren. Vorwärts musste mindestens Fünfter werden, um die Klasse zu halten. Ende März standen die Mannen von Trainer Mrakowitsch auf dem fast aussichtslosen zwölften Platz. Doch nach einer spontanen Spielerzusammenkunft im Steyrer Casino setzten die Rot-Weißen zu einer Aufholjagd an. Paul Perstling, Helmut Kiss und Hari Sulzner trafen plötzlich fast nach Belieben, und Vorwärts schaffte Platz fünf.

In den Jahren darauf erreichte der SKV jeweils das Aufstiegs-Play-off zur 1. Division. Prominente Spieler wie Dieter Mirnegg waren nach Steyr gekommen. Ein gewisser Peter Stöger kam vom Fav-AC, offensiv brillierten Teddy Malnowitz und Petar Amersek. Die Defensive um Tormann Erwin Fuchsbichler, Lukic, Hochedlinger, Karlsberger und Stöffelbauer hielt dicht, dennoch wurde der Aufstieg 1987 knapp verfehlt.

Ein Jahr später war es dann so weit. Das Trainerduo Adamec/Brunmayr hatte mit Daniel Madlener, Bernd Dallos und Ali Facel nochmals Verstärkung erhalten. Im Winter kamen Michael Novak, Franz Polanz und ein Weltstar: Oleg Blochin! Der Kontakt zum sowjetischen Rekordinternationalen von Dynamo Kiew wurde im Rahmen des Linzer Hallenturniers geknüpft. Obmann Alois Radlspäck, der Wiener Manager Robert Tichy und Hans-Jörg Schelling, Vertreter von Sponsor Leiner, brachten den Transfer nach längerem Tauziehen über die Bühne.

Entscheidungsspiel in Linz

Vorwärts hatte den LASK und Vöest Linz mit dem Transfer monatelang aus den Schlagzeilen gedrängt. Madlener und Blochin waren es, die mit ihren Toren beim entscheidenden Spiel vor 6500 Zuschauern auf der Linzer Gugl gegen die Vöest nach 38 Jahren die Vorwärts-Rückkehr in die höchste Spielklasse perfekt machten.

Vorwärts hatte sich einen Namen gemacht. Einige Spitzenspieler kamen nach Steyr. Kurt Hochedlinger, Radan Lukic, Michael Novak, Günter Stöffelbauer, Daniel Madlener und Gernot Krinner bildeten das Gerüst bis in die 90er-Jahre.

Auf Turbulenzen folgte der Absturz

Der sechste Platz im Herbst 1990 unter Trainer Otto Baric war die beste Endplatzierung, die Vorwärts in der Meisterschaft je erreichte. Bei der Verfolgung noch höherer Ziele kamen Spieler wie Andreas Heraf, Tommy Kocijan, Hans Kogler, Richard Niederbacher, Ivo Knoflicek und Zeljko Vukovic in die Eisenstadt.

Dass der Verein allerdings schon in finanzieller Schieflage war, zeigte sich spätestens in der Saison 1993/94. Im Herbst hatte die Mannschaft unter Trainer Mrakowitsch hervorragende Ergebnisse geliefert. Dennoch wurde der Trainer auf Drängen von Baumeister Müllner, auf den der Verein finanziell angewiesen war, entlassen. Nach dem glücklosen Ivan Gudelj führte Milan Djuricic Vorwärts nochmals auf Platz acht. Von 1989 bis 1995 wurden neun Trainer „verbraucht“.

Ab der Saison 1995/96 ging es steil bergab. Vorwärts gelang im UI-Cup nach einem 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt noch sensationell der Gruppensieg. Die Spielerfluktuation nahm aber überhand. Ohne Sieg stieg man mit nur sechs Punkten ab. Unter Trainer Dolfi Blutsch erfing sich der SKV zumindest sportlich in der 2. Liga.

Rudi Eggenberger führte die Rot-Weißen 1998 nochmals in die oberste Spielklasse. Doch finanziell war der Ofen aus. Die Lizenz gab es erst in dritter Instanz. Im Frühjahr 1999 scheiterte auch ein Rettungsversuch des deutschen Trainers Jürgen Sundermann mit der Göttinger Gruppe. Im Winter, Kurt Hochedlinger war zuletzt Trainer, wurde der Spielbetrieb der Kampfmannschaft in der 2. Liga eingestellt.
 

 

Wie gut kennen Sie den Traditionsverein Vorwärts Steyr? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Quiz:

 

3 Fragen an …
Bild: OÖN

3 Fragen an Michael Novak

Wie kamen Sie vom Wiener Sportclub zu Vorwärts?

Den Kontakt hatte Didi Mirnegg hergestellt, der für Vorwärts gespielt hat. Kurz nach mir kam Oleg Blochin.

Was waren Ihre schönsten Erlebnisse im Vorwärts-Dress?

Das war das Aufstiegsspiel im Mittleren Play-off bei Voest Linz, das wir mit 2:0 gewonnen haben. Aber auch an die Auswärtsspiele bei Austria Salzburg in Lehen erinnere ich mich gerne. Da waren 1000 Steyrer Fans mit. Die Zeit unter Trainer Franz Mrakowitsch war gut. Er hat den Verein verstanden. Schade, dass er gehen musste. Wir hatten eine starke Mannschaft mit super Typen, die auch privat viel miteinander unternommen haben. Ich denke da an das Pierrot und die Galerie. In der heutigen Zeit möchte ich nicht mehr Bundesliga spielen.

Was hat dazu geführt, dass Sie in Steyr blieben?

Ich habe meine erste Frau in Steyr kennengelernt. Nach meiner Karriere habe ich in Steyr Avanti-Tankstellen für Hannes Nouza geleitet. Für meine heutige Firma ist Steyrs zentrale Lage in Österreich von Vorteil.

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