Drei Steyrer Panther für Denkmalpflege verliehen
STEYR. Diese besondere Auszeichnung erhielten Gerhard Schmid, Angelika Frech und Levente Tamas Szora
Kürzlich wurden im Festsaal des Steyrer Rathauses wieder die Steyrer Panther, eine Auszeichnung für besondere Verdienste im Bereich der Denkmalpflege, verliehen. Heuer wurden Gerhard Schmid, Angelika Frech und Levente Tamas Szora geehrt. Der Preis war im Jahr 1998 von Hans-Jörg Kaiser, dem damaligen Leiter der Abteilung für Altstadterhaltung am Magistrat Steyr, ins Leben gerufen worden. Seither sind mehr als 60 "Panther" verliehen worden. In Steyr gibt es insgesamt 726 denkmalgeschützte Objekte. Damit ist Steyr die Stadt mit der höchsten Denkmaldichte Österreichs.
Architekt Gerhard Schmid erhielt den Steyrer Panther stellvertretend für alle am Umbau des Innerberger Stadls am Grünmarkt Beteiligten. Steyr erhielt dadurch eine der innovativsten Museumsbauten Österreichs, bei dem die Anforderungen an zeitgenössische Nutzung in einem der bedeutendsten denkmalgeschützten Wirtschaftsgebäude Österreichs spannend umgesetzt werden konnte.
Umbau des Innerberger Stadls
Das dreigeschoßige Doppelgiebelhaus wurde 1611/12 als Getreide- und Lebensmittelspeicher errichtet. Unmittelbar an den Innerberger Stadl schließt das Neutor an, ein wuchtiger Monumentalbau mit innerer Bausubstanz aus dem 16. Jahrhundert. Bei der Restaurierung der 400 Jahre alten Renaissance-Sgraffitofassade sind die historisch überlieferten Handwerkstechniken angewendet worden. Besonders aufwändig gestaltete sich die Restaurierung sämtlicher Eisenteile. Am Projekt beteiligt waren neben Schmid Projektleiter Augustin Zineder, Wolfgang Krebs, Dzevad Kaltak, Gottfried Loibl, Josef Weninger, Franz Mitterhauser, Vinzenz Bachmann, Reinhold Mörtlitz, Gerald Fößl, Verena Krehon, Klaus Rammerstorfer, Gotthard Lipfert, Ulrike Griebler und Patrick Pecinovsky.
Die Ehrung für Angelika Frech erging für die Fassaden- und Fenstersanierung an der Ennskaiseite der Stadtapotheke. Bei diesem Objekt handelt es sich um ein ungewöhnlich reich ausgestaltetes Bürgerhaus, bestehend aus Vorderhaus, Arkadenhof und Hinterhaus, welches in seinem Kern aus dem 16. Jahrhundert stammt. Mit dieser ausgesprochen gelungenen Sanierung ist ein positiver Akzent am Ennskai gesetzt worden.
Levente Tamas Szora wurde für die Gesamtsanierung des ehemaligen Wohn- und Handwerkerhauses Schuhbodengasse 3 ausgezeichnet. Das Gebäude wurde vor 1480 errichtet, ab 1672 sind die Besitzer durchgehend nachweisbar. 1842 brannte das Gebäude beim großen Stadtbrand ab. Es handelt sich um ein kleines zweigeschoßiges Gebäude mit hohem Satteldach. Bei einem Umbau im Jahr 1959 war das Erscheinungsbild nachhaltig verändert worden. Der neue Eigentümer ließ das Haus vorbildlich sanieren. Dabei wurde im ersten Obergeschoß die originale, beinahe vollständig erhaltene Dekoration aus dem Jahr 1842 aufgefunden.