Drei Länder sollen gemeinsam Luchse in den Alpen retten
MOLLN. Ohne Blutauffrischung sterben die Luchse im Nationalpark Kalkalpen aus. Wildkatzen hier wieder anzusiedeln, lehnt die Jägerschaft ab.
Das Luchsprojekt im Nationalpark Kalkalpen rückt dem Ablaufdatum näher. "Die Zukunft des Luchses in der Region hängt an einem seidenen Faden", fasste gestern Naturschutzreferent LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FP) den Bestand der Raubkatzen mit den Pinselohren zusammen.
Vor einem Vierteljahrhundert war der erste Luchs "Klaus" auf eigenen Pfoten in den Nationalpark Kalkalpen eingewandert. Man startete ein Projekt zur Wiederansiedlung der einst in den Wäldern heimischen Katzen. Zur Bestandstützung wurden Luchse in der Wildnis des Schweizer Jura eingefangen und im Nationalparkgebiet ausgesetzt. 2017 sprang der letzte Kuder aus der Transportkiste, er war eine Nachbesetzung für von Trophäenjägern gewilderte Stammhalter. Jetzt kam noch ein Gentest eines mit dem Narkosegewehr betäubten Männchens hinzu: Der Kuder zeigt wegen Inzucht kein sexuelles Interesse an den Weibchen und paart sich nicht. Das Luchsprojekt stehe in der Tat an der Wand, bestätigt Wildbiologe Christian Fuxjäger: "Wir müssen jetzt handeln."
In der seit 2008 tätigen Lenkungsgruppe "Luka" – mit allen Beteiligten an einem Tisch – rauchten bereits die Köpfe, wie man den Bestand noch retten könnte. Die Forderung des Nationalpark Kalkalpen, als Akuthilfe sofort heuer zwei neue Luchse aus den Karpaten Rumäniens zur Blutauffrischung zu holen, fand wenig Widerhall. "Die Reviere im Nationalpark sind besetzt, da bringt eine Neuansiedlung überhaupt nichts mehr", sagt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner, der in den 70.000 Hektar für den Nationalpark und einer vorgelagerten Pufferzone acht Luchse ortet.
Schon bei den Zahlen ist man sich nicht einig: Haimbuchner redet im Einklang mit der Naturschutzabteilung von "sechs derzeit in freier Wildbahn lebenden Luchsen" und dass noch für vier weitere Raubkatzen im Gebiet Platz wäre. Einig ist er sich mit den Waidmännern, von denen er selber einer ist, dass die Ansiedlung der Luchse nicht allein Oberösterreich aufgebürdet werden dürfe. Am Mittwoch treffen sich die Landesjägermeister, Naturschutzabteilungsleiter sowie Naturschutzverbände der Länder OÖ, NÖ und Steiermark im Jagdmuseum Schloss Hohenbrunn bei St. Florian, um den Grundstein für ein Luchsprojekt der Nationalparks Kalkalpen, Gesäuse und des Wildnisgebietes Dürrenstein zu legen.
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Das sind die echten Probleme in dieser Zeit. Noch dazu, wo die Luchse weltweit fast schon ausgestorben sind. So wie auch Wölfe, Bären und andere Tiere, die vor Jahrhunderten hier heimisch waren. Die Umwelt hat sich ja inzwischen rein gar nicht verändert.
Lasst diesen Unsinn. In unserer kleinräumigen Kulturlandschaft macht das keinen Sinn!
Hast Recht, es gibt zu viele Jäger!
Die blutrünstigen Jäger fürchten halt, dass ihnen die Katze das Ziel wegfrisst.
Ich kenn aber auch vernüntige Jäger, den ihnen die Hege und Pflege ein Anliegen ist. Dazu gehört auch das Lebensrecht der Luchse
Die einen retten,
die anderen schießen!
Was jetzt? Zu wenig Luchse oder zu wenig Platz?
Her mit den Mischwald-Schützern. Je mehr umso besser. Kann einen zukunfts-fitten Wald nur gut tun.
Die Ewiggestrigen muss man dann halt leider besachwaltern.
Bei den Bleigeschoss-Anhängern wär dies auch anzudenken.
Kasperl!