STEYR. Der aus Steyr stammende Weinjournalist Hans Pleininger und Jobtrainer Peter Wiesinger stellen sich bis zu ihrem Ruhestand in ihrer Freizeit hinter die Bar des "Red Rooster". Als Eigentümer übernehmen sie das Kultbeisl im Februar.
Peter Wiesinger hat an der HAK Steyr maturiert und dann in Wien als gegenwärtiger Unternehmensinhaber der "JobART Personalberatung und Training" Karriere gemacht, Hans Pleininger ist Wirtschaftsredakteur bei der "Presse" und einer der namhaftesten Weinjournalisten im Lande. Ihre Heimatstadt haben die beiden nicht vergessen. "Wir kommen immer wieder, um unsere Familien zu besuchen", sagt Pleininger als nunmehriger Wahlwiener.
Bei den Heimatbesuchen drang schnell an ihre Ohren, dass Eugen und Monika Slapak händeringend einen Nachfolger für ihr "Red Rooster" suchen: Das Lokal mit dem roten Gockel über der Türe, in dem wie früher aus dem Trichter Blues-, Jazz- und Hillbilly-Musik rauscht und das das Wohnzimmer der Kulturszene ist, ist zu haben, weil das Wirte-Ehepaar in Pension geht.
Pleininger kennt die Örtlichkeit beim Schloss Lamberg noch als Trafik, wo die Leute Zigaretten und Stempelmarken kauften. "Als es dann ein Lokal war, waren wir als junge Leute auch immer dort." Letztendlich wurden diese Woche alle Bedenken ausgeräumt und auch mit den Bundesforsten (ÖBf) als Hausherren Einigkeit erzielt, dass er und Wiesinger ab Februar das "Red Rooster" übernehmen.
Der Community fiel gestern auf Facebook kollektiv ein Stein vom Herzen, es wurde gejubelt und gejauchzt, dass es weitergeht. Befürchtungen, dass das "Red Rooster" zu einer erlesenen Weinbar umgekrempelt wird, brauchte Pleininger erst gar nicht zerstreuen. "Aber ich sag’s gerne noch mal", erklärt er, "wir werden am Charakter des Red Rooster nichts ändern." Wenn es leichter Veränderungen bedarf, dann nur in Absprache mit den hochgeschätzten Stammgästen. "Das einzig Neue, das es geben wird, sind vielleicht zwei neue Sorten guter Wein zum bekannt guten Bier aus den Zapfhähnen hier", beruhigt Pleininger.
Natürlich stellen sich er und sein Kompagnon Wiesinger beizeiten auch hinter die Theke. "Als Wirte wollen und müssen wir ja auch präsent sein", sagt er. Das wird vornehmlich an Wochenenden der Fall sein. "Jetzt hängen wir natürlich unsere Berufe, ich im Journalismus und Peter in der Erwachsenenbildung, noch nicht an den Nagel", erklärt Pleininger. Das bedeutet, dass eine vertraute Fachkraft vorerst die meiste Zeit den Laden schaukeln wird. Für Pleininger ist es gegenüber den OÖN natürlich auch Pflicht, dass es die Livekonzerte im "Red Rooster" ebenso weiterhin geben wird wie das Quiz am Mittwoch mit Kultstatus im Beisl. Und irgendwann bleiben auch die neuen Wirte für immer dort: "Für uns beide ist klar, dass wir dann im Nicht-Ruhestand ganz nach Steyr und in unser Lokal zurückkehren."
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amha(12.909 Kommentare)
am 16.10.2024 17:04
Mutmaßlich sind die beiden Herren nicht "Eigentümer" wie hier tituliert, sondern schlicht Pächter. Ich gehe nicht davon aus, dass die Bundesforste die Immobilie veräußert hat.
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localr(491 Kommentare)
am 16.10.2024 14:02
Freut mich für das Betreiberpaar, dass zwei inspirierte Seelen als Nachfolger folgen - die Vita der beiden klingt schonmal sehrgut. Wünsche einen guten Start ~ auf bald!
Mutmaßlich sind die beiden Herren nicht "Eigentümer" wie hier tituliert, sondern schlicht Pächter. Ich gehe nicht davon aus, dass die Bundesforste die Immobilie veräußert hat.
Freut mich für das Betreiberpaar, dass zwei inspirierte Seelen als Nachfolger folgen - die Vita der beiden klingt schonmal sehrgut. Wünsche einen guten Start ~ auf bald!