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Bodinggraben von Lawine abgesperrt

Von Gerald Winterleitner, 27. Februar 2019, 00:04 Uhr
Bodinggraben von Lawine abgesperrt
Die Bergrettung Molln suchte drei Stunden nach möglichen Verschütteten. Diese Schneise zog die Lawine. Bild: Bergrettung

MOLLN. Anton Hinterplattner stand auf dem Weg zu einer Skitour plötzlich vor einer Schneewand.

"Wenn dich diese Lawine erwischt, dann spürst du nichts mehr", sagt Anton Hinterplattner. Der 72-jährige ehemalige Mollner Postenkommandant war Dienstagfrüh auf dem Weg zu einer Skitour auf den Krestenberg, als ihm im Bodinggraben rund 300 Meter vor dem "Messerer Häusl" ein riesiges Ungetüm aus Schnee, Felsen und Bäumen den Weg versperrte. Eine bis zu zehn Meter hohe und mindestens 100 Meter lange Lawine war von einem der steilen Hänge des 1560 Meter hohen Rotgsol abgegangen und hatte die Mollner Gemeindestraße verlegt: "Ich war echt schockiert. Es ist unwahrscheinlich, welche Gewalt die Natur hat", sagt der erfahrene Tourengeher.

Keine Verschütteten

Hinterplattner informierte umgehend Einsatzkräfte und Gemeinde. Die Bergrettung Molln machte sich sofort mit neun Mann und Lawinensuchhund auf, um nach möglichen Verschütteten zu suchen. Unterstützt wurde sie dabei von der Alpinpolizei, die von einem Lehrgang in Spital am Pyhrn spontan anrückte. "Zum Glück wurde niemand von der Lawine verschüttet", sagt Ortsstellenleiter Reinhard Riedler, "aber der Bodinggraben ist nun vorerst einmal definitiv bis Montag gesperrt." Es bestehe die Gefahr, dass noch weitere Lawinen zu Tal gehen. "Wir haben vom Hubschrauber aus gesehen, dass da noch einiges oben hängt", sagt Riedler. Karin Schulze und Julian Gössweiner vom Jagahäusl und die Familie von Nationalparkranger Michael Kirchweger (siehe Bericht unterhalb) sind nun vorerst von der Außenwelt abgeschnitten. Für dessen 17-jährige Tochter Lea, die das BORG in Kirchdorf besucht, bedeutet dies vorerst einige Tage schulfrei. "Um uns mache ich mir keine großen Sorgen, auch wenn es für meine Tochter blöd ist, wenn sie nicht in die Schule kann", sagt Kirchweger, "aber das Rotwild muss täglich von mir gefüttert werden."

Räumung kann dauern

Auch für Schulze, die Betreiberin des Jagahäusls, wird die Sperre verkraftbar sein: Das beliebte Wirtshaus ist seit Montag bis Ende März geschlossen. Die Lawine müsse jedenfalls in der Nacht abgegangen sein: "Wir sind abends retour gefahren, da war die Straße noch frei", sagt Schulze, "aber jetzt sind wir eingeschlossen."

Wie lange die Sperre dauern wird, kann auch Bernhard Wernen vom Bauamt noch nicht abschätzen. Fix sei, dass schweres Gerät benötigt werde: "Vor zehn Jahren hat es hier schon einmal eine fast so große Lawine gegeben. Damals hat ein 25-Tonnen-Bagger eineinhalb Wochen daran gearbeitet, die Straße wieder frei zu bekommen."

„Zum zweiten Mal eingesperrt“

Da geht nichts mehr. Mit diesem Wissen musste Nationalpark-Ranger Michael Kirchweger gestern früh gegen 7 Uhr auf dem Weg aus dem Bodinggraben Richtung Molln wieder umkehren. „Wir sind heuer schon zum zweiten Mal eingesperrt“, sagt Kirchweger, der mit Gattin Ernestine und Tochter Lea im Forsthaus wohnt, „im Jänner waren wir zehn Tage lang von der Außenwelt abgeschnitten, diesmal dauert es sicher bis kommende Woche.“ Lebensmittelvorräte habe er genügend, allerdings bereite die Stromversorgung Probleme: „Die Turbine des Wasserkraftwerks wird gerade repariert, die wäre erst morgen retour gekommen. Jetzt muss ich 300 Liter Diesel fürs Notaggregat in Kanistern über den Lawinenkegel tragen.“

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Autor
Gerald Winterleitner
Lokalredakteur Steyr
Gerald Winterleitner

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