Baumpfleger konnte alte Esche vor der Axt retten
STEYR. Den Nachbarn war der Baum ein Dorn im Auge.
Die Ausmaße dieser 80 Jahre alten "Gemeinen Esche" im Münichholz sind beeindruckend und von weitem sichtbar: Im Gartenstreifen zwischen den Häusern an der Ahrerstraße und der Puschmannstraße erhebt sich dieser 19 Meter hohe Baum mit einer Kronenbreite von bis zu 20 Metern.
Der Pflegezustand der Esche sei gut, der Baum wirke allgemein stabil, schreibt der Steyrer Sachverständige Gunther Nikodem in seinem Gutachten. Dies komme schon "durch den mächtigen Stammumfang von 333 Zentimeter zum Ausdruck. Dabei ist anzunehmen, dass der Baum rund 80 Jahre alt ist." Auch sei der Baum nicht von den Problemen betroffen, die vielfach das sogenannte Eschensterben verursachen.
Nachbarn der Baumbesitzerin war die Esche dennoch ein Dorn im Auge: "Einerseits haben die Blätter im Herbst Ärger heraufbeschworen, andererseits haben sich manche über den Schattenwurf aufgeregt", sagt Stadtrat Reinhard Kaufmann, der nun als Vermittler einsprang. Der Baum sei zwar kein Naturdenkmal, im Bebauungsplan der Stadt aber als schutzwürdig aufgeführt. Auch Nikodem beschreibt ihn in seinem Bericht als erhaltenswürdig. Mit einem Kompromiss konnte Kaufmann nun den Konflikt ausräumen: "Im Sommer werden vom Ternberger Baumpfleger Harald Fischer einige Äste gekürzt, aber nur so, dass die Gesundheit der Esche nicht gefährdet wird." Einen Teil der Kosten des Gutachtens übernahm Kaufmann nun im Rahmen der Aktion "1000 Bäume für Steyr."
Einen Baum meiner Kindheit gerettet. Bravo, gut gemacht!
Btw: Die Straße unterhalb der Ahrer-Straße schreibt sich Puschmann-Straße.