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Bäume bleiben stehen, bis die Jungvögel ausgeflogen sind

Von Hannes Fehringer, 29. Mai 2019, 00:04 Uhr
Bäume bleiben stehen, bis die Jungvögel ausgeflogen sind
Die Rodungen für den Fischaufstieg haben begonnen, jetzt setzt man sie aus für den Schutz der Brutvögel Bild: feh

GARSTEN. Vögel in der Brutzeit schützt unser Gesetz nicht. Wegen Nistkästen auf den Bäumen setzen die Ennskraftwerke jetzt eine Rodung aus.

"Dann wenigstens diese nicht!", hielten die Nachbarn die Waldarbeiter mit den Kettensägen ab. Wenigstens die Bäume, auf denen die Flussanrainer Nistkästen für die Vögel angebracht hatten, mögen nicht gefällt werden.

Förster und Baupolier hatten auf jene Bäume mit pinkem Lack ein "X" gesprüht, die der großen Wanne des Fischaufstieges um die Garstener Staustufe der Ennskraftwerke weichen sollten. "Es ist eine unglückliche Fügung, dass die Arbeiten genau in die Brutzeit der Vögel fallen", sagt Norbert Pühringer, Landessprecher von "Birdlife". Die Brutvögel haben bereits Eier in ihre Nester gelegt und brüten sie aus. Wenn man sie in Ruhe lässt und ihren Nistplatz nicht zerstört.

14 Blaumeisenpaare habe man gezählt, die die hungrigen Schnäbel ihres Nachwuchses stopften, erzählte gestern ein Anwohner der Steyrer Zeitung, "Die dort gesichteten Vogelarten gelten zwar nicht als bedroht", sagte dazu Pühringer, "aber jedes Vogelpaar, das sich nicht fortpflanzen kann, ist heute schon eines zuviel."

In Deutschland gäbe es das Problem überhaupt nicht: Das dortige Naturschutzgesetz schreibt vor, dass im Zeitraum von 1. März bis 30. September weder Hecken gerodet oder stark verkürzt noch Bäume gefällt werden, damit Vögel ungestört brüten können. Ausnahmen gibt es nur, wenn verdorrte Bäume etwa umzustürzen drohen und beseitigt werden müssen. "Gemessen an der Gesetzeslage in Deutschland sind wir sicherlich bei uns in Österreich im Hintertreffen", sagt Pühringer.

Ennskraft agiert freiwillig

Für die gefiederten Baumbewohner im Stauraum des Kraftwerkes Garsten zeichnet sich jetzt aber eine Lösung ab: Die Ennskraftwerke baten die Baufirma nicht mit der Axt dreinzuschlagen, sondern mit den Garstener Siedlern um das Kraftwerk, die im Winter die Vögel gefüttert hatten, eine gemeinsame Lösung zu finden. Der Polier der beauftragten Baufirma ist mit den Anrainern das Gelände abgegangen und hat sich die Nistplätze zeigen lassen."Wir sind jetzt so verblieben", sagt Michaela Steinparz von der Ennskraftwerke AG, "dass alle Bäume, auf denen sich Nistkästen befinden, bis Ende Juni unangetastet bleiben. Dann sind alle Jungvögel schon flügge und haben das Nest verlassen."

Die Mehrkosten, das danach noch einmal die Kettensägen angeworfen werden müssen, nehme das Unternehmen in Kauf: "Wir wollen nicht nur sagen, dass uns Umwelt- und Klimaschutz ein Anliegen sind, sondern das auch selber vorleben", sagt Steinparz.

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer

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