Bad Haller Carneval und Rudentanz in Sierning abgesagt
SIERNING. Keine Rud stampft auf den Bretterboden, kein Prinzenpaar ruft "Ba-Ha!". Corona macht den Fasching zur stillen Jahreszeit.
Bei der Corona-Pandemie gibt es für den Bad Haller Carnevalsclub BHCC nichts zu lachen: Der Elferrat sah sich gezwungen, frühzeitig eine Entscheidung von Tragweite für das Brauchtum zu fällen: Der Bad Haller Carneval, das Flaggschiff aller Faschingssitzungen im Bundesland, wird im nächsten Fasching, der am 11. November beginnt, nicht vom Stapel gelassen. In der Jahn-Turnhalle werden erstmals seit 50 Jahren keine Karnevalssitzungen abgehalten, keine Garde zieht mit klingendem Spiel ein, keine Büttenreder überziehen die Politiker mit ihren Spottgedichten. "Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Corona-Lage bis ins Frühjahr hinein nicht bessern wird", sagt der Präsident des Karnevalklubs BHCC, Walter Kober. Die Absage soll nächste Woche offiziell verlautbart werden, wenn das Präsidium den Beschluss formell bestätigt hat. "Wir werden auch kein neues Prinzenpaar küren", sagt Kober. Wegen des Faschingsdienstagprogramms werde der BHCC noch einmal mit seinem Medienpartner, dem ORF-Landesstudio, sprechen. "Aber eine Schlussveranstaltung mit 2000 Leuten auf dem Hauptplatz wird nach den Corona-Regeln nicht funktionieren." Auch das Radio wird über Heiteres vom Bad Haller Carneval stumm bleiben und das ORF-Fernsehen nichts Unterhaltsames vor die Kamera bekommen. "Wir werden ein Jahr mit den BHCC-Veranstaltungen aussetzen und das in Kürze auch offiziell bekannt geben", sagt Kober. Ebenso aus dem Veranstaltungskalender gestrichen hat bereits das Rudenkomitee den Rudentanz, der am Faschingsdienstag, 16. Februar 2021, im Rudensaal und im Gasthof Forsthof in Sierning stattgefunden hätte. "Wir haben dem Rechnung getragen, dass wir eine Veranstaltung, bei der jedes Mal mehr als 1000 Freunde der Volkskultur in den beiden Sälen zuhören wollen, unmöglich nach den Corona-Kriterien ausrichten können. Obendrein sind weite Teile unseres Publikums auch noch Risikogruppen", sagt der Obmann des Rudenkomitees, Engelbert Hundsberger, den der Verzicht natürlich schmerzt. Nur zwei Mal ist der seit 1732 abgehaltene und ins geistige Unesco-Weltkulturerbe aufgenommene Rudentanz nach dem Zweiten Weltkrieg abgesagt worden: 1965, während der Staatstrauer für den verstorbenen Bundespräsidenten Adolf Schärf, und 1973, als die Maul- und Klauenseuche die Viehbestände dezimierte.
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