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Aufregung bei Schrebergärtnern: Zäune und Hütten teilweise illegal

Von Gerald Winterleitner   15.Mai 2019

Es hört sich zwar nach einem lustigen Schildbürgerstreich an, für die Pächter der WAG-Kleingärten unterhalb der Haager Straße ist es aber bitterer, vielleicht auch teurer Ernst: Sie müssen ihre Anlagen im schlimmsten Fall wieder auflassen, die Hütten abreißen. Denn die rund 60, zwischen 70 und 120 Quadratmeter kleinen Schrebergärten stehen auf Bauland. Auf die notwendige Sonderwidmung für Dauerkleingärten wurde offensichtlich vergessen.

Rund die Hälfte der Gärten wurde von der WAG erst in den vergangenen eineinhalb Jahren neu vergeben, jeweils für die Dauer von nur einem Jahr. Doch auch hier gibt es ein Problem: Die Grundstücksgrenzen zur Kematmüllerstraße hin, die die Anlage von jener des Vereins der Gartenfreunde abtrennt, wurden gar nicht oder falsch vermessen. Die Zäune und teilweise auch Hütten weisen daher nicht den nötigen Abstand zur Straße auf.

"Erst 60 Zentimeter hinter der Grundstücksgrenze dürfte ein Zaun beginnen", erklärt ein damit befasster Experte. Die Verplankung beginne teilweise jedoch nur wenige Zentimeter hinter dem Asphalt. Ein Dachvorsprung einer Hütte ragt sogar darüber hinaus. Die willkürlich angenommenen Grundgrenzen weichen teilweise jedoch bis zu 1,20 Meter von den tatsächlichen ab, erfuhren die OÖN im Zuge ihrer Recherchen. Spitzenwert sind 180 Zentimeter, um die ein Zaun nach hinten versetzt werden müsste. Mittlerweile wurden von einem Geometer bereits die exakten Grenzen vermessen und markiert.

Pächter wussten Bescheid

Die Pächter sind an dieser Situation jedoch nicht unschuldig. Sie haben unterschrieben, dass sie auf ihren Parzellen keine Hütten aufstellen dürfen. Dem Vernehmen nach wurde dies seitens der WAG stillschweigend toleriert. Hütten bis zu einer Größe von 15 Quadratmetern wären aber bauanzeigepflichtig, größere bräuchten eine Baubewilligung. Ebenso müsste um einen Kanalanschluss angesucht werden. Zudem dürften die benachbarten Gartenfreunde verärgert worden sein, weil teils der von diesen zur Straßenabsicherung angeschüttete Schotter einfach weggeschaufelt wurde.

Die WAG jedenfalls informierte nun ihre Pächter, dass sie sich mit der Baupolizei in Verbindung setzen sollen und für Rückfragen ein Mitarbeiter zur Verfügung stehe. "Wir müssen rechtlich ein Einvernehmen herstellen", bestätigt WAG-Sprecherin Barbara Holzmann die für alle Seiten unangenehme Situation, "wir stehen in Gesprächen mit dem Magistrat." Bis Ende der Woche soll es zu einem Lokalaugenschein kommen.

Am Magistrat dürften morgen Bauabteilung und Baurecht das weitere Vorgehen absprechen. Ein Baustopp wurde bereits verhängt. "Fakt ist, dass sich hier einige Gartenpächter leider nicht an die Regeln gehalten haben", sagt Bürgermeister Gerald Hackl. Man sei aber um eine Lösung bemüht.

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25. April 2024