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Auf den Hund gekommen: Geris Corona-Tagebuch

Von Gerald Winterleitner, 09. April 2020, 18:00 Uhr
Gerald Winterleitner Bild: Weihbold

STEYR. Ich hatte meinen persönlichen Glücksmoment bereits heute morgen: Als mir beim Laufen zwei junge Frauen freudestrahlend entgegen kamen. Sie hatten nach langer Suche ihren Hund wiedergefunden.

Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die diesem erst den entscheidenden Wert geben. Selbst nur kurze Augenblicke des Glücks zählen dazu.

Ich war heute morgen wieder einmal laufen. Mit verzweifeltem Blick kam mir dabei eine junge Frau entgegen. "Haben Sie einen schwarzen Hund gesehen", lautete ihre Frage, als sie mich daherkommen sah. Nur wenige Minuten später wurde mir von einer weiteren Frau die gleichlautende Frage gestellt, wieder verneinte ich.

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Sunny - 3 Jahre alt. Für mein Frauchen bin ich der beste und liebste Hund, auch wenn ich manchmal bzw. fast immer sehr anstrengend bin. Bild: Ulrike Thier

Jetzt bin ich nicht gerade der größte Freund von Hunden. Menschen sind mir eben lieber, auch wenn sich unter diesen immer wieder die eine oder andere Enttäuschung findet. Aber so sind sie eben, die Menschen mit all ihren Fehlern und auch Stärken.

Hunde sind eh lieb. Ich mag sie sogar, so lange sie mich in Ruhe lassen. Vor allem wenn sie nicht nach mir schnappen. Aber ich komme durchaus auch ohne einen dieser Vierbeiner aus. 

Nicht alle Menschen tun das. Hunde sind gut gegen Vereinsamung, höre ich immer wieder. Gerade jetzt, wo die Gesellschaft der Freunde untersagt ist, sind Gefährten dieser Art wohl doppelt wertvoll.

Als ich am Ende meiner Laufrunde wieder auf die beiden jungen Frauen traf, waren sie in Begleitung eines schwarzen Hundes, groß genug, um meinen Respekt verdient zu haben. Ich habe keine Ahnung, wie viele Freunde die beiden Frauen vermissen, und ob sie sich derzeit auch nur gegenseitig haben. Aber ihre Freude darüber, dass sie ihren Hund, diesen treuen Begleiter in der Krise, wieder gefunden hatten, tat gut.

Viele Mitmenschen haben nicht einmal einen Hund. Einen Partner ebenso wenig. Und Freunde dürfen sie vielleicht noch lange nicht treffen. Speziell wenn sie zu einer Risikogruppe zählen. Für viele von ihnen ist die Vereinsamung eine schwerer Prüfung. Hoffentlich lockert dieses "chinesische" Virus bald einmal seinen Griff.

Vielleicht haben Sie heute auch von der österreichweiten Umfrage gelesen, was die Menschen derzeit am meisten vermissen. Familie und Freunde stehen ganz oben. Dahinter folgen mit Abstand Reisen, Gastronomie und Ausflüge. Der Besuch einer Kirche oder das Feiern einer Messe sind in dieser Aufzählung nicht vorgekommen. Aber vielleicht ändert sich das ja am Osterwochenende noch ein klein wenig.

Lassen Sie diesen Gründonnerstag möglichst in der wärmenden Abendsonne noch gemütlich ausklingen. Und lassen Sie sich noch Ihren Spinat schmecken, falls Sie das nicht bereits mittags getan haben. So wie ich, mit Bärlauch gemischt.

Hier finden Sie die Tagebucheinträge der vergangenen Tage.

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