Viktoria wurde nur 30 Jahre alt - Grab in Steyr entdeckt
STEYR. Bauarbeiter sind bei der Sanierung der Mülldeponie im Stadtteil Steyr-Hausleiten auf acht Gräber aus dem frühen Mittelalter gestoßen.
Ein Archäologenteam hat inzwischen neben zahlreichen Grabbeigaben wie Schmuck aus Glas und Bronze auch Knochen von sieben Menschen freigelegt. Darunter das Skelett einer jungen Frau, teilte die Stadt am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Die Frau - vom Grabungsteam Viktoria genannt - hat offenbar um das Jahr 700 gelebt, war etwa 1,60 Meter groß, muskulös und ist ungefähr mit 30 Jahren gestorben. "Wir wissen aus dieser Zeit sehr wenig. Es sollte jedoch auch damals in oder in der Nähe von Steyr schon eine Siedlung gegeben haben", erklärte der mit der Untersuchung betraute Archäologe Wolfgang Klimesch.
Von den Funden erhoffe man sich viele neue Erkenntnisse. Viktorias Überreste werden vorerst im Depot des Stadtmuseums zu weiteren Untersuchungen eingelagert und die Grabbeigaben sollen zur Ausstellung konserviert werden.
Zwar zog das Römische Reich, das damals schon von dem Germanen Odoaker regiert wurde, offiziell aus der Provinz Noricum 488 ab, aber es blieb zumindest ein großer Teil der romanischen Bevölkerung hier, eine romanische Bevölkerung gab es hier bis ins 14 . Jahrhundert und ist als solche nachweisbar. Namen mit dem Ortsteil Walchen legen davon ein Zeugnis ab. Was hätten diese Leute aus Noricum im damals schon sehr desolaten Italien machen sollen. Es kann sich dabei aber auch um eine Frau aus den Volksgruppen handeln , die damals im Rahmen der Völkerwanderung durchzogen oder nur kurz blieben, aus der Zeit zwischen 500 und 700 wissen wir so gut wie nichts.