Als man am Unteren Stadtplatz am "Starhembergplatz" wohnte
WAIDHOFEN. Günther Schuhfried löste Schildersammlung für Trödelmarkt auf.
In seiner Praxis hat der beliebte Waidhofner Kinderarzt Günther Schuhfried allerlei Kunst und Krempel ausgestellt. Jetzt nach seiner Pensionierung hat er seine Ordination aufgelöst und der Mediziner hat sich entschlossen, beim Trödelmarkt morgen, Samstag, in der Fußgängerzone die schönsten Sammlerstücke zum Verkauf anzubieten.
Bemerkenswert ist etwa seine Sammlung an Hausnummerntafeln, wobei eine besonderen historischen Wert besitzt: Während des Ständestaates des Austrofaschismus gab es am heutigen Unteren Stadtplatz die Adresse "Starhembergplatz", die dem damaligen Bundesführer der paramilitärischen Heimwehr Ernst Rüdiger Starhemberg gewidmet war. Schuhfried wird das Artefakt gemeinsam mit den anderen Sammelstücken für den "Kulturkreis Freisingerberg" veräußern, der sich ebenfalls mit Trödelware an dem Altwarenbasar beteiligt.
Eines der Mitglieder der Runde, Karl Piaty senior, wird ein Exemplar des seit 15 Jahren vergriffenen "Waidhofen Bildbandes" anbieten, das im Antiquariatshandel bereits einen Preis von 220 Euro erzielt. Bei den Nostalgiestücken fehlen auch nicht zwei originale hölzerne Dachluken des Rothschildschlosses, die 1886 von Dombaumeister Friedrich von Schmidt geschaffen wurden. Der "Kulturkreis" rettete die Holzkästen aus dem Bauschutt, als das Schloss nach den Plänen Hans Holleins umgebaut worden war. Nicht fehlen bei den Verkäufern der "Freisingberger" darf der Maler und Restaurator Herbert Petermandl, der wieder eines seiner zeitkritischen Gemälde zur Verfügung stellt. Einen Reinerlös will der Kulturkreis wie bisher für einen Sozialzweck spenden.