Alle Becher kommen nach der Veranstaltung in den Geschirrspüler
SIERNING. Filmemacher Werner Boote begleitete die Auftaktveranstaltung. Sierning setzt Maßnahmen zur "plastikfreien Gemeinde" bereits um.
Mit seinem Film, der zeigt, dass Plastik bereits in einem riesigen Knäuel auf den Weltmeeren treibt und sich als Körner in Fischmägen ablagert, hat Regisseur Werner Boote die Wohlstandsbürger erschreckt. Die Gemeinde Sierning verharrte nicht in Schockstarre. "Sie machen das absolut Richtige hier", lobte der Filmemacher das Publikum, nachdem sein weltweit ausgezeichneter Dokumentarfilm "Plastic Planet" zur Auftaktveranstaltung der Aktion "plastikfreies Sierning" gelaufen ist.
Die Gemeinderäte Karin Nosko (SP) und Martin Ettinger (G) machten als Moderatoren in dem voll besetzten Saal klar, dass der einstimmige Gemeinderatsbeschluss vor wenigen Wochen zur Abkehr von der Wegwerfgesellschaft nicht bloß ein Lippenbekenntnis sei. Der Gemeinderat, die vielen Vereine und engagierte Bürger meinten es ernst mit der Vermeidung von Plastik bis zum völligen Verzicht auf Problem-Kunststoffe.
Die Plastikschüssel im Haushaltsgeschäft werde es weiter geben, den Kunststoffkanister im Baustoffhandel auch. Was das "plastikfreie Sierning" erreichen wolle, sei ein Ende der Verschwendung und Umweltbelastung. Die Lehrerin Astrid Bogner-Dunst erklärte mit dieser Zielsetzung auch das Logo der Aktion, das sie mit Jugendlichen aus der Neuen Mittelschule Sierning kreiert hatte: "Das Logo ist der Natur nachempfunden mit Fisch, Blatt und Wasser."
Damit Sierning "eine Vorbildgemeinde" werden kann, wie Werner Boote zur Eröffnung sagte, existiert im Rathaus ein Aktionsplan, den der Gemeinderat bereits erstellt hat und der nun abgearbeitet werden soll.
Als erster Schritt werden Plastikbecher bei Veranstaltungen nicht mehr in den Müllsäcken verschwinden. Die Gemeinde hat ein Geschirrspülmobil mit entsprechendem Fassungsvermögen angekauft, damit selbst bei Zeltfesten nicht mehr aus Wegwerfbechern getrunken werden muss. Beim Buffet des ATSV Neuzeug werden Bier und Kracherl nur noch in Hartplastikbechern ausgeschenkt, die danach in den Geschirrspüler kommen, womit jährlich 6000 Einweggebinde vermieden werden. Auch der Hilberner Musikverein richtet ab heuer den Wandertag am 26. Oktober ohne Plastikmüll aus.
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