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AK prangert bei Putzfirma unsaubere Bezahlung an

Von Hannes Fehringer   19.Juni 2019

Firmengründer Gottfried Huemer, der 2012 verstorbene Seniorchef, hatte als Maskottchen einen Plüschelefanten auf dem Schreibtisch stehen. Ebenso wie ein Elefant brauche der Firmenchef eine dicke Haut, an dem Kritik abprallen könne, und einen breiten Buckel, der Zentnerlasten tragen könne, hieß es im Beipacktext zu dem Stofftier. Seit gestern sind diese beiden Charakterzüge eines Dickhäuters in der Firma besonders gefragt: Die Arbeiterkammer Oberösterreich veröffentlichte nach drei Jahren eine Neuauflage des "Schwarzbuches Arbeit." Die Elefantenstark GmbH kommt in der Broschüre nicht nur nicht gut weg, sie führt auch noch das Ranking der Negativbeispiele schwarzer Schafe an.

Bei keinem anderen Betrieb haben so viele Arbeitnehmer die Hilfe der Arbeiterkammer in Anspruch nehmen müssen als jene der Elefantenstark GmbH, besagt die Statistik der vergangenen drei Jahre. 32 der Fälle seien bereits abgeschlossen, während acht weitere Verfahren noch laufen würden.

Das Reinigungsgewerbe hatte die Arbeiterkammer schon generell und seit längerem als Hotspot für Verletzungen arbeitsrechtlicher Bestimmungen in Verdacht. "Man muss sehen, dass es hier auch viele Dienstwechsel gibt und doch eine größere Menge von Bestimmungen zur Anwendung kommt", sagte der Leiter der AK-Bezirksstelle Steyr Gerhard Klinger. Die festgestellten Vergehen würden die Arbeitnehmer jedoch massiv treffen. Der Elefantenstark GmbH wird vor allem vorgeworfen, den Reinigungskräften Zuschläge für Nachtstunden, Überstunden und Mehrstunden vorenthalten zu haben. Wegzeiten und Zehrgelder seien ebenso über längere Zeiträume nicht abgerechnet worden, ebenso habe es Differenzen bei den Endabrechnungen nach der Beendigung von Arbeitsverhältnissen gegeben. Die Arbeiterkammer merkte gestern bei der Pressekonferenz in Linz allerdings an, dass die Elefantenstark GmbH von sich aus Kontakt mit der Arbeiterkammer aufgenommen habe, um korrekte Verhältnisse herzustellen.

Insgesamt habe das Unternehmen 72.350 Euro nachgezahlt, wie dies außergerichtlich vereinbart worden war. Elefantenstark-Geschäftsführer Michael Huemer erfuhr erst von den OÖNachrichten von seiner Nennung im Schwarzbuch: "Ich will mich mit den Vorwürfen eingehend befassen und kann daher erst danach darauf eingehen", antwortete er.

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