Acht "scheinheilige" Sänger feiern heute beim Ruden-Kirtag ihre Premiere
SIERNING. Seit dem Jahr 1732 klingt der Fasching mit diesem traditionellen Jahrmarkt in Sierning aus.
Sie tanzen, sie singen, und sie dichten Jahr für Jahr neue, achtzeilige Gstanzln, mit denen sie auf kritische bis spöttische Art und Weise die lokale Prominenz ebenso auf die Schaufel nehmen wie politische Ereignisse von Relevanz. Vor allem aber ist der bis ins Jahr 1732 zurückverfolgbare Ruden-Kirtag am Faschingsdienstag seit fünf Jahren auch eines: immaterielles UNESCO-Kulturerbe. Der traditionelle Faschingsausklang in Sierning startet heute um 8.45 Uhr mit der Gedenkmesse in der Pfarrkirche. Die Rudentänze und -gesänge folgen ab 10 Uhr im Rudensaal und im Forsthof.
"Für uns ist es ein Auftrag, diese Tradition fortzusetzen", sagt Wolfgang Maier, seit dem Vorjahr mit dem Waldneukirchner Florian Mandorfer einer der beiden Tanzherren. Er ist Mitglied der seit zehn Jahren bestehenden Sierninger Tanzherrenrud, die gemeinsam mit zehn weiteren Gruppen das Publikum zu Lachsalven hinreißen wird. Das Dichten der Gstanzln sei nicht so einfach, weiß Maier: "Aber es finden sich zum Glück jedes Jahr wieder genügend Persönlichkeiten aus der Bevölkerung oder der Politik, die Hoppalas liefern und bei denen es sich lohnt, sie anzusingen."
Vierstimmiger Gesang
Die achtzeiligen Verse sollten sich jedoch nicht nur reimen und zudem auch geschliffen und lustig sein, es gilt auch, diese im Idealfall vierstimmig singen zu können. Darüber hinaus müssen die Rudensänger gemeinsam mit ihren Partnerinnen den Traunviertler Landler beherrschen.
Neben den Sierninger Tanzherren treten heute im Rudensaal und im Forsthof auch die Neuzeuger Messerer Rud, die Lindlbauern Rud, eine aus Angehörigen der Familie von Franz Hundsberger zusammengesetzten Rud aus Losensteinleiten, die Valentiner Rud, die in vierter Generation bestehende Michlbauern Rud aus Aschach, d’ Riada aus Ried im Traunkreis sowie vier Waldneukirchner Gruppen – die Eggstoana Rud, die Waldneukirchner Rud, die Aufblattler Tanzherren Rud und die Steinersdorfer Rud – auf. "Waldneukirchen ist ja das Mekka des Rudentanzes", sagt Maier, der sich besonders über die Premiere der Steinersdorfer freut: "Vor Jahren sind sie in ihrer Jugend schon als Lausa Rud aufgetreten und haben sich aus der Nachwuchsarbeit der Eggstoana Rud unter Franz Ganglbauer entwickelt." Eigenständig tritt das achtköpfige Ensemble unter der Leitung von Philipp Raindl erstmals auf. Im nächsten Jahr soll dann auch eine Nachwuchsrud aus Sierning neu mit dabei sein: "Die Gruppe junger Männer übt bereits eifrig für ihre Premiere."
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