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Wie ein Loch im Kopf das Leben massiv verändert

Von Kurt Daucher, 22. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Wie ein Loch im Kopf das Leben massiv verändert
Dominik Aigner ist als gesellschaftlich hochaktiv bekannt. Auch die Frauensteiner Dorferneuerung „Jo hoit jo“ hat er initiiert.

MOLLN. Plötzlich hirnkrebskrank: Dominik Aigner hat seine Notoperation gut überstanden. In Kürze beginnt die Chemo.

Er möchte 70 Jahre alt werden, darauf arbeite er jedenfalls hin. Das sagt Dominik Aigner – und hält daran fest, obwohl seine Lebensplanung seit wenigen Wochen in einem ganz anderen Licht erscheint. Am 22. Dezember ist dem Mollner ein Tumor aus dem Kopf geschnitten worden – bösartig, wie man mittlerweile weiß. Auch ein Ödem in Größe einer Avocado hat das Ärzteteam bei der neunstündigen Not-Operation entfernt. Der Schnitt, mit dem seine Schädeldecke geöffnet werden musste, erstreckt sich vom rechten Ohr bis über die Mitte der Stirn.

Trotz der wilden Diagnose und des massiven Eingriffs ist Aigner das geblieben, was er immer schon war – lebensfroh. Bilder von seinem rasierten Schädel samt Narbe hat er bald nach seiner Rückkehr vom Spital auf Facebook veröffentlicht und mit humorvollen Kommentaren versehen. Das helfe, so Aigner. Auch die vielen positiven Rückmeldungen von Freunden und Bekannten würden viel Mut machen – den er auch braucht.

Ab Ende Jänner starten die Bestrahlungen und die Chemo-Therapie. Die Behandlungen werden gut anschlagen, hat man ihm gesagt. Mit Nebenwirkungen wie Konzentrationsstörungen und teilweise Gedächtnisverlust müsse er aber sehr wohl rechnen.

Bald erholt, noch lange nicht fit

Dass Aigners Leben seit der Operation eine neue Wendung genommen hat, liegt auf der Hand. Mehr noch als die angestrebten 70 Lebensjahre, zähle ab nun etwas anderes, sagt er selbst. Zusammen mit seiner Frau werde er noch intensiver in der Gegenwart leben und, was ihm wichtig ist, nicht auf später aufschieben. Eine von Aigners Aussagen, die er dieser Tage besonders intensiv tätigt, lautet: "Letztlich sind es nicht die Jahresringe, die zählen im Leben, sondern das Gelingen."

Aigners Lebensmut hat den Heilungsprozess massiv beschleunigt: Am Heiligen Abend hat er schon mit Freuden vernommen, dass ein Chor durchs Wagner-Jauregg-Spital, wo man ihn operiert hat, unterwegs war. Am 25. Dezember sah man ihn selbsttätig durch die Gänge spazieren. Am 28. Dezember ist er entlassen worden.

Einschränkungen im Alltag des 48-Jährigen, der an der Schlierbacher Spes-Akademie als Coach arbeitet und dort Führungskräfte-Seminare leitet, gibt es freilich noch einige. "Ich versuche mich zu zerstreuen, so gut das jetzt im Krankenstand geht", erklärt er. Lesen sei noch zu anstrengend. Er greife stattdessen auf Hörbücher zurück. Auch beim Telefonieren verlasse ihn nach einiger Zeit die Konzentration. Das alles werde aber von Tag zu Tag besser.

Aigner lebt zusammen mit seiner Frau in Frauenstein, wo sie – um den Eigenbedarf zu decken – eine Mini-Landwirtschaft betreiben. Über seine Tätigkeit als Spes-Trainer hinaus gilt Aigner als "Hans Dampf in allen Gassen". Seit vier Jahren gestaltet er seine eigene Sendung beim Freien Radio B138. Unter dem Titel "XundeNatur" vertreibt er überdies Aloe-Vera-Produkte.

Im Kampf gegen den Krebs setzt Aigner nicht zuletzt auf die Alternativmedizin. In Ergänzung zur Chemotherapie greift er etwa zu Mistelextrakten. Am 19. Februar feiert Aigner seinen 49. Geburtstag. Auch in diesem Fall klingt das "hoffentlich", das er anfügt, humorvoll und optimistisch.

 

Aigner´s Krankengeschichte

Bis vor etwas mehr als einem Monat ist Dominik Aigner pumperlgesund, gefühlt zumindest. Nicht einmal Kopfweh verspürt der Mollner Spes-Coach. Am 13. Dezember macht sich plötzlich eine Gesichtslähmung bemerkbar.
Was laut erstem Verdacht ein kleiner Schlaganfall sein könnte, stellt sich im Krankenhaus Kirchdorf als noch schlimmer heraus. Die genauere Diagnose lautet späer Glioblastoma – Hirnkrebs.

In einer Notoperation, die am 22. Dezember im Linzer Wagner-Jauregg-Spital erfolgt, wird aus Aigners Kopf ein Ödem in Größe einer Avocado entfernt, darin ein golfballgroßer, bösartiger Tumor. „Ich danke Gott dafür, dass sich derart großartige Ärzte um mich gekümmert haben – sonst wäre ich wahrscheinlich schon tot“, so Aigner wörtlich.
Heute geht es dem Patienten den Umständen entsprechend gut. Bestrahlungen und Chemo-Therapie beginnen am 29. Jänner.

 

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