Taxiunternehmer: "Vorgaben der Stadt unbrauchbar"

Von Hannes Fehringer   07.Dezember 2017

Die Groteske um den neuen Taxistandort auf dem Brucknerplatz, der von den Fuhrunternehmen nicht bedient wird, wurde gestern um eine Episode reicher. Am Vormittag stellten sich zwei Autofahrer mit ihren Privat-Pkw in die weiß umrandete und mit einem Halteverbot abgesperrte Zone, nicht ohne vorher bei den Automaten einen Parkschein gelöst und hinter die Windschutzscheibe gelegt zu haben.

Von dieser Bemächtigung der verwaisten Stellflächen raten die Magistratsjuristen aber dringend ab: Der gelöste Parkschein ändert nichts daran, dass der Wagen in einem Halteverbot abgestellt worden sei, was mit einem Organstrafmandat zu ahnden sei. Die beiden Autofahrer hätten Glück gehabt, nicht erwischt worden zu sein.

Diejenigen, die zum Parken berechtigt wären, die Taxilenker, mieden auch gestern den neuen Stand. Im Namen aller Berufskollegen sagte Taxiunternehmer Wolfgang Neuhauser, dass es wohl eine Einigung mit der Stadt gegeben habe, zwei Taxistellplätze vom Stadtplatz zum Brucknerplatz zu verlegen. Zunichte gemacht sei der Kompromiss aber durch die "unsinnige Betriebszeit" zwischen 6 Uhr früh und 20 Uhr abends gemacht worden: "Wenn, dann brauchen wir den Taxi-Stand in der Nacht, wenn uns zum Beispiel Gäste vom Schwechaterhof rufen." Die Mutmaßung von Vizebürgermeister Wilhelm Hauser (SP), die Taxler verweigerten den Stand, um von Fahrgästen die Anfahrt zu verrechnen, wies Neuhauser als "Frechheit" und "Verunglimpfung der Branche" zurück. Taxi-Stände mit eingeschränkten Betriebszeiten gebe es in Österreich nur in Steyr.