Steyr 2014: Kurzarbeit, ein Musik-Streit und große Jubiläen
STEYR. Das war das Jahr 2014 im Bezirk Steyr.. Auch in den Bereichen Sport und Kultur hat sich in Steyr heuer einiges getan.
Der Streit um die Straßenmusik, die Eröffnung der umstrittenen Tabor-Kreuzung, die 1,6 Millionen teure Rettung der Rederbrücke, Kurzarbeit bei MAN: Das alles und mehr hat Steyr im Jahr 2014 bewegt. Hier eine kleine Auswahl der wichtigsten, spannendsten und kuriosesten Ereignisse:
Straßenmusik: Im Frühjahr beschließt der Gemeinderat eine Verordnung, wonach die Straßenmusik in Steyr auf drei Spieltage eingeschränkt wird. Vor allem die Anrainer sollen damit vor Dauerberieselung und schrägen Tönen geschützt werden. Nach einer Initiative von Musikern aus ganz Österreich gibt es wieder mehr Spielzeit für Straßenmusiker. Die Verordnung, die unter anderem vorsieht, dass die Musiker ihre Standorte nach eine halbe Stunde zu wechseln haben, soll nun sehr genau überprüft werden.
Rederbrücke: Die Rettung der Rederbrücke, die nach dem Hochwasser 2013 in Schieflage geraten war, gelingt. Wer die 1,6 Millionen Euro zu zahlen hat, ist bis heute noch nicht geklärt.
Radweg Schönauerbrücke: Der Radweg zwischen der Citypoint-Kreuzung und der ehemaligen Eybl-Gebäude entzweit die politischen Gemüter: Die einen (FPÖ und SPÖ) halten ihn für einen wichtigen Lückenschluss im Steyrer Radwegenetz. Die anderen (Grüne und VP/Bürgerforum) halten ihn für eine halbherzige Lösung. Eine brauchbare Zufahrt in Richtung Stadtplatz gibt es nämlich nicht.
Zufahrt Münichholz: Nach Protesten und einer Bürgerbefragung wird jene Zufahrt in den Stadtteil Münichholz, die über einen Schleichweg und durchs sogenannte Musikerviertel führt, für den Verkehr wieder freigegeben. Langfristig soll eine neue Aufschließungsstraße das Verkehrsproblem lösen.
Warten auf die Garage: Bereits im Jänner hat der Umweltanwalt grünes Licht für die Parkgarage Dukartstraße gegeben. Das Verwaltungsgericht gibt allerdings dem Einspruch eines Anrainers Recht. 2015 soll der Baubeginn aber nun endgültig erfolgen. Auch der ungeliebte Fischaufstieg am Zusammenfluss von Steyr und Enns soll 2015 realisiert werden.
Jubiläen: 2014 war das Jahr großer Feiertage – für die Steyrer Feuerwehr zum Beispiel, den Männergesangsverein Sängerlust und die Steyrtalbahn. Am Landesfeuerwehrbewerb, der auf dem Rennbahn-Sportplatz über die Bühne ging, nahmen 17.000 Kameraden teil. Höhepunkt der Sängerlust-Feierlichkeiten war die Aufführung der Jenkins-Friedensmesse in der Sporthalle. Das Jubiläumsjahr "125 Jahre Steyrtalbahn" endete traurig. ÖGEG-Präsident Karl Mader starb kurz vor Weihnachten.
Werndl-Grab: Der Steyrer Industriepionier starb vor 125 Jahren. Auf Druck von engagierten Steyrern werden die beiden Statuen auf seinem Grab gereinigt und saniert.
Wirtschaft: Das Steyrer Wirtschaftsjahr 2014 ist vom Auftragsrückgang bei MAN überschattet. Im Herbst wird auf Kurzarbeit umgestellt. Noch ist kein Ende der Notfallmaßnahme in Sicht. Auch vom Arbeitsmarkt gibt es keine Erfolgsmeldungen. Die Arbeitslosigkeit steigt stetig.
Kultur: Neben dem Konzert des Sängerlust-Projektchors zählt das Singspiel der Chorreichen 17 zu den Höhepunkten des Steyrer Kulturjahres. Die Truppe rund um Siegfried Faderl bringt ein selbst verfasstes Bruckner-Stück auf die Bühne. Der in Steyr gebürtige Kabarettist Stefan Waghubinger präsentiert im Kulturzentrum AKKU sein neues Top-Programm "Außergewöhnliche Belastungen". Beim Musikfestival wird "Die Fledermaus" gespielt.
Fußball: Ein turbulentes Jahr hat der SK Vorwärts Steyr hinter sich. Mit einem Super-Finish im Frühjahr schaffen die Fußballer von der Volksstraße noch den Verbleib in der Regionalliga. Im Herbst muss Trainer Helmut Kraft überraschend den Verein verlassen. Auch unter seinem Nachfolger Marcel Ketelaer wird der Erfolgslauf fortgesetzt. Lediglich das Publikumsinteresse bleibt hinter den Erwartungen zurück.
Noch mehr Sport: Der UTC Steyr nimmt als erster Steyrer Tennisverein am Final Four der Bundesliga teil, scheitert aber im Halbfinale an Kirchdorf. Valentin Pfeil, der schnelle Läufer aus den Reihen des Lac Amateure Steyr, sammelt weiter eifrig Staats- und Landesmeistertitel. Die Teilnahme an der Europameisterschaft in der Schweiz bleibt ihm aber versagt.
Schönes Steyr: Eine Miss Oberösterreich aus Steyr gibt es heuer zwar nicht. BMW-Mitarbeiterin Julia Pfanzeltner wird allerdings in Altaussee zur Narzissenprinzessin gekürt. Auch Raphaela Plasch hat Grund zur Freude. Sie darf beim Formel-1-Grand-Prix in Spielberg als Grid Girl teilnehmen.
Bei der Wahl 2015 werden die Sozen hoffentlich ordentlich abbeissen, denn mit Oppl sowie der Weixlberger in die Wahl zu ziehen ist wohl die Schnapsidee des Jahres.