"Stadtplatz neu": Nach Kritik gibt es ab 10. August wieder einige Änderungen
STEYR. Teils absenkbare, teils elektronische Poller sollen Marktbetrieb und Anlieferung regeln.
Seit zwei Wochen laufen die Bauarbeiten für die neue, weiterhin heftig diskutierte Flaniermeile auf dem Stadtplatz. Speziell Verkehrslösung und Begrenzungspoller waren es, die zuletzt verständnisloses Kopfschütteln hervorgerufen hatten. Nun hat Vizebürgermeister Wilhelm Hauser (SP), der nach breiter Kritik an der Zentrums-Umgestaltung die Koordination übernommen hat, korrigierend eingegriffen. Einige dieser Änderungen werden mit 10. August, wenn der Billa-Umbau abgeschlossen ist, in Kraft treten.
"Wir haben versucht, eine Lösung zu finden, die für alle passt", sagt Hauser, der davon überrascht war, von welchen Seiten die Kritik eingeprasselt sei – teils von jenen, die an der Planung beteiligt waren und die gefundene Lösung sogar mitgestaltet hatten: "Wir haben nicht gedacht, dass so viel auf uns zukommt."
Wieder mehr Parkplätze
Doch was ändert sich nun mit 10. August wirklich?
Die Ladezone neben dem Bräuhof in Richtung Rathaus wird aufgelassen. Hier wurden zahlreiche Falschparker, meist Gäste der Stadt, in den vergangenen Wochen gnadenlos abgestraft. Künftig steht dieser Bereich wieder zur Gänze als Kurzparkzone zur Verfügung: Für zehn Autos plus zwei Behindertenparkplätze.
An Markttagen gehört dieser Bereich den Marktfahrern, wandelt sich ab 9 Uhr aber fließend zur Kurzparkzone.
Die Behindertenparkplätze werden vom Mader zur Raika verlegt. In Summe gibt es am Stadtplatz dann drei vor der Raika, je zwei beim Rathaus und bei der Polizei.
Der Zweirad-Stellplatz wird vom Leopoldibrunnen zum Mader verlegt. Hier wird es auch Ständer für Fahrräder geben, ebenso beim Bräuhof-Schanigarten.
Die Ladezone auf der Mader-Schanigartenseite wird zeitlich auf 6 bis 20 Uhr ausgedehnt und steht auch Hotelgästen zum Ein- und Auschecken zur Verfügung.
Im Winter wird es hier 15 Parkplätze geben, die Ladezone wandert vor Bräuhof und Segafredo.
Vier versenkbare Poller für Marktfahrer werden vor dem Rathaus und beim Leopoldibrunnen eingebaut. Ein elektronischer Poller wird die Einfahrt zur Fußgängerzone Richtung Enge regeln.
Anstelle der kritisierten Begrenzungspoller werden vom Rathaus bis nach dem Ennsthaler nur Blumentröge aufgestellt, erst danach wechseln diese mit Pollern ab. Der Umkehr-Kreisverkehr für Busse wird verkleinert, außen mit kleinen Pollern begrenzt, dahinter mit Blumentrögen.
"Es war eine gute Idee, dass wir uns eine Probezeit von einem Jahr verordnet haben", sagt Hauser, "dadurch konnten wir nun besser auf die Kritik reagieren."
Brunnen wird 2019 realisiert
Ab Mitte August wird dann Teil zwei der Flaniermeile vom Rathaus bis zu den Schanigärten in Angriff genommen, der Abschnitt bis zur Marienkirche folgt ab Mitte September. Der Brunnen bei der Marienkirche wird erst im Jahr 2019 realisiert, ebenso die neue Pflasterung der abgestuften Schanigärten Bräuhof bis Segafredo.
„Machen die Stadt absichtlich kaputt“
Zu den größten Kritikern der Stadtplatz-Umgestaltung gehören die Unternehmer Susanne Döberl und Friedrich Schmollgruber. Sie mutmaßen, dass die Stadt absichtlich kaputt gemacht werde, und haben bei ihren Kunden bereits mehr als 450 Unterschriften gegen einen autofreien Stadtplatz gesammelt. „Wenn sie die Innenstadt schon umbringen, dann ist eigentlich auch die neue Parkgarage überflüssig“, sagt Schmollgruber. Es müssten wieder Leute ins Zentrum ziehen, um dieses zu beleben. Aber auch diese würden keinen Platz zum Parken vorfinden.
„Das Ziel, aus dem Stadtplatz eine Gastro- und Eventmeile zu machen, funktioniert nur, wenn es Touristen gibt, die haben wir nicht ausreichend, oder mit Geschäften als Frequenzbringer“, sagt Döberl, „aber die werden vertrieben und schikaniert.“
Die beiden Unternehmer ärgern sich auch über eine nun vom Stadtmarketing und dem Verein „Steyr lebt“ beauftragte, noch bis 27. Juli laufende Befragung: „Das hätten sie vorher machen sollen. Jetzt unsere Meinung abzufragen, ist zu spät.“ Zudem werde hier schon wieder sinnlos Fördergeld ausgegeben.
Schmollgruber und Döberl, die Frequenzbringer der Steyrer Innenstadt - wers glaubt wird selig.
Die beiden Unternehmer, oder wie ich sie bezeichne - der Hort für Steyrer Innovation - stehen sowas von in der Zeit fest und haben sich kein einziges Mal konstruktiv am Stadtplatz Projekt beteiligt. Ich meine sie sind zwar Mitglieder im Verein Steyr lebt und schießen in einer Tour gegen den eigenen Verband?
Standort schädigend ist hier nicht die Stadt, die (endlich) Geld in die Hand nimmt um den Platz lebenswerter zu gestalten, um die Marktstände mit notwendigen! Strom und Wasseranschlüssen zu versorgen (AUGE -> Adventmarkt / Marktstände / Genussfest / Italienischer Markt / Stadtfest usw) sondern die 2 Steyrer Unternehmer die sich eigentlich nur selbst in Knie schießen.
Mir solls recht sein, Döberl und Schmollgruber kann ich in diesem Fall eh nicht mehr ernst nehmen.
Es stellt sich die Frage, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für die Pflasterbaustelle am Stadtplatz ist. Jetzt, wo Touristen in die Stadt kommen und die Schanigärten Hochsaison haben. Ein Termin im Herbst wäre sicher besser gewesen.
- Flaniermeile um über € 1 Mio
- tote Hose am Sonntag
- kaputte Straßen in der ganzen Stadt
...
Echt jetzt?!?