Sierning rettete mit zehn Mann 1:0-Sieg

Von Hannes Fehringer   07.November 2017

Gerhard Obermüller hatte bisher als neuer Trainer den SV Sierning auch nicht zum Leben erweckt, nach einer Niederlagenserie leuchete dem Verein in der Landesliga-Ost das ewige Licht des Tabellenletzten. Eigentlich also hätte man erwarten können, die DSG-Union Naarn kommt auf einen Friedhofsbesuch in die Lehner-Arena. Aber die Elf von Obermüller begann, pfeifdrauf auf die Pleitenserie, mit viel Schwung und Tempo. Das lohnte sich bald: Nach einem Pass von Christopher Pschernig hielt Alem Pasic aus 20 Metern Entfernung darauf und knallte den Ball ins kurze Kreuzeck zur 1:0-Führung. Die Hausherren hatten dann die Partie weiter im Griff, vergaben weitere Chancen. Das Blatt wendete sich auch in der zweiten Halbzeit nicht, Pschernig hätte die Vorentscheidung herbeiführen können, aber sein Ball klatschte von der Stange zurück. Weil Fußball derzeit für den SVS Sierning kein Honiglecken ist, diese Szene: Am Beginn der Schlussviertelstunde verwarnte der Referee Martin Dietachmair erneut, zwei gelbe Karten summierten sich zu einem Platzverweis per Ampelkarte. Obermüllers zehn Mann am Rasen retteten den 1:0-Sieg aber über die Zeit, weshalb eine baldige Rückkehr ins Liga-Geschehen wieder möglich ist. Mit zwei vollen Erfolgen in den letzten beiden Saisonspielen gegen Gallneukirchen und Dietach wäre der Klub aus dem ärgsten Schlamassel heraus.

Denn den Kollegen aus der Region geht es momentan nicht besser. USV St. Ulrich ist seit 326 Minuten torlos, verlor nicht nur das Heimspiel gegen Gallneukirchen, sondern auch Goalie Thomas Genshofer, der nach einem Zweikampf in der Luft verletzt ausgewechselt werden musste. Dietach hatte bei der Union Lembach wenig zu bestellen und unterlag 0:2.

Den Schalter auf den Modus Abstiegskampf muss in der OÖ-Liga nunmehr der SV Micheldorf nach der 1:5-Heimschlappe gegen Perg umlegen. In der Offensive fehlte Trainer Almir Memic Goalgetter Mathias Roidinger an allen Ecken und Enden. Ulrich Keck traf in der 72. Minute für die Heimelf, als man schon 0:3 zurückgelegen war. Mehr als der Ehrentreffer war danach für die Micheldorfer gegen die von Trainer-Legende Wilhelm Wahlmüller gecoachten Mühlviertler nicht mehr in Reichweite.

In die Gegenrichtung der Micheldorfer – nach oben in der Tabelle – bewegte sich wieder Aufsteiger ASK St. Valentin. Danach ausgesehen hatte es gegen die Jungen Wikinger Ried nicht. Trainer Harald Gschnaidtner beobachtete "in der ersten Halbzeit die schlechteste Saisonleistung" seiner Mannschaft, in der Ried nach einem Treffer von Belmin Cirkic 1:0 führte. Die Kopfwäsche in der Kabine muss gefruchtet haben. Nach Wiederbeginn zeigte die ASK-Elf ein anderes Gesicht. Die Hausherren kämpften um jeden Ball, was Cirkic zu einem Eigentor zwang. Zehn Minuten vor Ende gelang Christoph Gusenbauer per Kopf der Siegtreffer zum 2:1.