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Sieben Buchstaben brachten Steyr in die Schlagzeilen

Von Gerald Winterleitner, 31. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Sieben Buchstaben brachten Steyr in die Schlagzeilen
Der Namenszug wurde entfernt. Bild: fotokerschi.at

STEYR, KIRCHDORF, AMSTETTEN. Im vierten und letzten Teil des Jahresrückblicks 2018 richtet sich der Blick auf die Monate Oktober bis Dezember. Ein Beamter, eine Bluttat und ein Bischofsbesuch bleiben nachhaltig in Erinnerung.

1. H.I.N.G.E.R.L.: Es waren sieben an sich harmlose Buchstaben, die Steyr über Nacht im gesamten deutschsprachigen Raum in die Schlagzeilen brachten. Der Magistratsmitarbeiter und SP-Gemeinderat Franz-Michael Hingerl hatte als Verantwortlicher für den Umbau der Flaniermeile seinen Namen ins Granitpflaster legen lassen. Bürgermeister Gerald Hackl (SP) nannte dies eine "depperte Aktion wie von einem Zwölfjährigen" und ließ die Buchstaben ebenso umgehend entfernen wie später ein plötzlich vor dem Rathauseingang sichtbares "H".

Das Fass beinahe zum Überlaufen brachte dann aber jene mehr als nur sonderbare Erklärung Hingerls, wonach die Buchstaben eigentlich auf Steyrer Betriebe hinweisen würden. Verärgerte Bürger nannten dies "Verarschung, wie sie sich nur ein unkündbarer Beamter erlauben kann".

2. Mädchenmord: Diese Bluttat ließ Mitte Dezember ganz Österreich fassungslos zurück. Ein 17-jähriger Afghane hatte im Steyrer Stadtteil Münichholz seine 16-jährige Freundin durch einen Messerstich in den Rücken getötet. Erst Stunden später fanden Mutter und Schwester des Opfers die Leiche im Kinderzimmer. Tage später stellte sich der mutmaßliche Mörder in Wien der Polizei. Bei den Verhören sprach der Afghane von einem Unfall, der zum Tod geführt habe.

3. Visitation: Mit 74 Terminen in acht Tagen absolvierten Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Wilhelm Vieböck ein dicht gedrängtes Programm bei ihrer Visitation im Dekanat Steyr. Die Gläubigen der 19 Steyrer Pfarrgemeinden nutzten diese Chance auf persönliche Gespräche zahlreich.

4. Sturm: Ende Oktober hielt ein Föhnsturm die Einsatzkräfte der Region auf Trab. Windböen hatten zahlreiche Bäume entwurzelt, Leitungen gekappt und Dächer abgedeckt.

5. Tourismus: Kurz vor den Feiertagen wurde der Weihnachtsfrieden doch noch verkündet: Die Tourismusregionen Steyr, Ennstal, Steyrtal, Kremstal und Dietach schlossen sich ohne die Kurstadt Bad Hall zum neuen Tourismusverband "Steyr und die Nationalpark-Region" zusammen. Damit gab es nach langwierigen und teilweise sehr holprigen Verhandlungen doch noch ein glückliches Ende.

6. Flößerdorf: Zum Schnäppchenpreis war in Großraming der mit EU-Geld geförderte Freizeitpark von der Gemeinde an einen Privatinvestor verkauft worden. Ein Geschenk an den Schlossherrn aus dem Mühlviertel, kritisierten die Gegner. Die Gemeinde habe keinen Cent verloren, rechtfertigte Bürgermeister Leopold Bürscher (VP) den Deal. Gänzlich ausgestanden ist die Angelegenheit weiterhin noch nicht.

7. Morddrohungen: Aufregung in der Steyrer Pfarre Resthof: Pfarrer Josef Essl gab den Auftrag, einen Schutzzaun zu errichten. Zuvor waren Glasscheiben der Kirchenfassade eingeschlagen worden, hatte sich die Drogenszene etabliert, und als absoluter Tiefpunkt war sogar der Kirchenchorleiter mit dem Umbringen bedroht worden.

8. Kulturamtschef: Nicht Favoritin Katrin Auer, die Chefin des Museums Arbeitswelt, sondern der Tiroler Hansjörg Rangger setzte sich im Rennen um die Nachfolge für Magistrats-Kulturamtschef Augustin Zineder durch. Rangger, aktuell Richter am Bundesverwaltungsgericht, war zuvor schon bis 2009 bei der Bundespolizeidirektion in Steyr tätig gewesen.

9. Fußball-Bundesliga: Nach holprigem Start war der SK Vorwärts Steyr im Herbst endlich auch sportlich mit drei Siegen in vier Spielen in der Liga angekommen. Durch ein 2:4 gegen die Young Violets aus Wien am letzten Spieltag vor der Winterpause rutschten die Rot-Weißen dann doch noch unter den ominösen Strich auf einen Abstiegsplatz.

Mit Rang 15 noch einen Platz dahinter überwintert auch der SKU Amstetten. Den Mostviertlern, lange Zeit das Sensationsteam der Liga, war im Saisonfinale aufgrund zahlreicher Ausfälle die Luft ausgegangen.

10. Hotelpläne: Dass Steyrs boomender Tourismus zusätzliche Hotelbetten verkraften könnte, ist kein Geheimnis. Pläne, den Schwechaterhof für ein 60-Betten-Projekt zu opfern, scheiterten vorerst jedoch am Ensembleschutz. Ebenso blieben Projekte beim Stadtgut und beim Bahnhof in der Warteschleife.

11. Münichholz: Zum 80-Jahr-Jubiläum des Steyrer Stadtteils brachten Helmut Retzl und Günter Rammerstorfer im Verlag Ennstaler ein neues Buch heraus.

 

Und sonst noch...

 

4. Oktober: Ein zehnköpfiges Team des Vereins Steyr-Werke räumte mit einer selbstentwickelten Sensorboje bei der Maker-Factory-Challenge in Deutschland den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis ab.

9. Oktober: Eine sechsköpfige Familie aus Tschetschenien wurde am 1. Oktober in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus der Caritas-Betreuung in Wartberg/Krems abgeholt und abgeschoben. Seither organisiert der Verein „Vielfalt für Wartberg“ monatlich Mahnwachen.

10. Oktober: Die Rudolfsbahn feierte ihr Jubiläum. Vor 150 Jahren, im Spätsommer 1868, war von St. Valentin aus die erste Zugsgarnitur auf die Reise Richtung Steyr geschickt worden.

12. Oktober: Mehr als 200 Gäste drängten sich in der BH Steyr-Land, als Landeshauptmann Thomas Stelzer offiziell die neue Bezirkshauptfrau Carmen Breitwieser begrüßte. Sie ist seit 1. November als Nachfolgerin von Cornelia Altreiter-Windsteiger im Amt.

25. Oktober: Das Freie Radio B138 in Kirchdorf feierte sein Zehn-Jahre-Jubiläum.

30. Oktober: Die Gegner der 110-kV-Starkstromleitung von Vorchdorf nach Kirchdorf feierten einen Etappensieg. Das Land musste neu über die UVP entscheiden.

22. November: Die anhaltende Trockenheit ging auch an Steyr nicht spurlos vorbei. Die Enns am Ortskai und die Steyr in Pergern verzeichneten Niedrigwasser-Rekordwerte.

23. November: Nachdem im Oktober bereits Anita Gösweiner, Hüttenwirtin der Gowilalm, ihren Abschied bekannt gegeben hatte, erklärten auch Karl und Thomas Schilcher, dass sie aufgrund behördlicher Auflagen ab Jänner das Schobersteinhaus nicht mehr bewirtschaften werden.

29. November: Aufregung in 600 Mollner Haushalten: Das Trinkwasser war plötzlich ungenießbar.

3. Dezember: Eine Finanzzusage des Landes über 210.000 Euro garantierte den Fortbestand der Steyrtalbahn.

5. Dezember: Das Hotel Bischofsberg in Edlbach war nur ein Jahr nach dem millionenschweren Umbau wieder pleite.

20. Dezember: Abschied nehmen hieß es für viele Steyrer vom Taborland. Das legendäre Einkaufszentrum hatte den letzten Einkaufstag.

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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oldcharly (2.292 Kommentare)
am 05.01.2019 12:38

B E A M T E !! Was soll man da schon sagen zu dieser Eigenartigen Rasse

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aortner (692 Kommentare)
am 31.12.2018 11:51

Nachdem ein überschwemmter Ennskai keine Zeile mehr Wert ist, hatten wir mit der HINGERL-Story endlich wieder mal Headlines in den Medien. Aber ein Lob an das Tourismusbüro für die Präsenz von Steyr im ORF zur Weihnachtszeit! Die Präsentation als Christkindlstadt ist gelungen. Was leider noch nicht gelingt, ist ein ansprechendes Silvester-Programm für Jung und Alt. Da schau ich neidvoll nach Enns, Linz oder Wien, da geht die Post ab. Und in Steyr?? Liebe Kulturabteilung, bitte kümmert Euch nicht nur einmal im Jahr um das Steyrer Stadtfest, sondern lasst es auch mal zum Jahreswechsel mit Live Musik und DJs so richtig krachen!!!

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ichauchnoch (9.778 Kommentare)
am 31.12.2018 10:33

"1. H.I.N.G.E.R.L.: Es waren sieben an sich harmlose Buchstaben, die Steyr über Nacht im gesamten deutschsprachigen Raum in die Schlagzeilen brachten."
Und warum sind diese sieben harmlosen Buchstaben verschwunden?
So einen kostengünstigen Frequenzbringer wird es so schnell nicht wieder geben - gemma "Hingerlschauen" wäre ein neues Angebot, aber diese Chance ist vertan.

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