Seriöser Bräutigam für das "Hey Steyr!"
STEYR. Peek & Kloppenburg war der Märchenprinz für das neue Einkaufszentrum, das im April am Tabor eröffnet. Jetzt ist der Mostviertler Brautmodenspezialist Steinecker der Ankermieter.
Im Spar-Geschäft im Erdgeschoss des Randegger Stammhauses werden nach bestem Greißlerbrauch an der Fleischbank noch Wurstsemmeln eingewickelt. Im Kleidergeschäft darüber hat der Vater von Gottfried Steinecker der Landbevölkerung Jeans und Röcke verkauft, als die Hausfrauen sich noch Kostüme nach den Schnittbögen der "Burda" selber nähten. Mit Brautmoden und Filialen für Heiratswillige hat sich der Mostviertler in ganz Österreich einen Namen gemacht, als Modehändler wird er jetzt auf 2000 Quadratmeter Hauptmieter des neuen EKZ "Hey Steyr!", das die Rutter-Gruppe im April auf dem Steyrer Tabor eröffnet.
OÖN: Das Filialnetz der Steinecker Moden GmbH umfasste 2016 bereits 16 Verkaufsstellen. Dazu gibt’s noch den Spar-Laden in Randegg im Bezirk Scheibbs. Neigen Sie zu Liebhaberei?
Steinecker: Das ist es in diesem Fall nicht. Das Geschäft erfüllt immer noch seine Funktion als Nahversorger und man soll auch seine Herkunft nie vergessen. Es ist das Stammhaus unserer Familie.
Die Niederlassung von Steinecker mit 2000 Quadratmeter im "Hey Steyr!" ist von anderen Größenordnung. Ein solches Geschäft ist ja auch Neuland für Sie.
Stimmt, das ist eine Premiere für uns. Es ist eine tolle Herausforderung ein kleinstruktiertes Modehaus auf zwei großen Etagen zu entfalten, wo wir einmal eine tolle Raumhöhe haben und ein tolles Architekturkonzept umsetzen können, das übrigens von der Firma Umdasch kommt, ebenfalls ein Player und Bestandteil der "Mostviertel-Connection".
Ursprünglich wurde für das neue EKZ kommuniziert, man werde mit Konzernen wie Peek & Kloppenburg Kaufkraft und Kunden nach Steyr holen. Jetzt ist Steinecker der Anker.
Wir sind nicht der ausgesprochen Größte und es wird neben uns noch einen größeren Branchenanbieter im Zentrum geben. Wir haben auch in der Mode ein starkes Umfeld, weil im "Hey Steyr!" auch ein ein C & A und ein Fussl drinnen sein wird. Es ist auch nicht so, dass wir auf Expansion gedrängt haben, aber Stefan Rutter ist an mich herangetreten und wir haben ein Konzept entwickelt, das neu ist und für die Kunden viel bringt.
Man bietet also Neues?
Genau. Wir werden 50 Marken anbieten, wobei der wesentliche Punkt die Vielfalt und Vorauswahl ist. Das sind Tommy Hilfinger und Hugo Boss kombiniert mit günstigen Marken. Wir werden uns im mittleren gehobenen Bereich ansiedeln und trotzdem keine unleistbare Nobelboutique sein. Nehmen wir an, ein Herr möchte sich einkleiden. Vielleicht legt er Wert auf den Anzug, dafür hat er Hugo Boss, das Hemd darf ein wenig schlichter sein, wählt er Olymp. Wir werden bei der Zusammenstellung flexibler sein als ein Riese wie Peek & Kloppenburg, der schon etwas bewegt: Alleine das Haus in der Wiener Kärtnerstraße hat im besten Jahr über 100 Millione umgesetzt.
Wieviel investieren Sie in dieses neue Modehaus ?
Es werden zwischen einer und 1,2 Million Euro sein.
Sie haben Ihre Wurzeln im Nahversorger-Geschäft. Glauben Sie, dass die Steyrer Altstadt wegen "Hey Steyr!" Schaden nimmt?
In Steyr hat mit dem Haubeneder ein traditioneller Betrieb weitgehend und eine Nobelboutique ganz aufgehört. Aber das betrifft Kundschaft, die wir so und so nicht abgedeckt hätten.
steinecker, c&a, fussl und die filiale der sparkassa aus dem ex-taborland sind soweit bekannt. naja, lassen wir uns mal ueberraschen, was hier noch zu finden sein wird.
hoffentlich wirds besser als der name, denn ueber diesen schmunzelt seit bekanntgabe ganz oberoesterreich.
Die Steyrer werden schon das neue Hey frequentieren, das wird aber die Innenstadtkaufleute nicht tangieren, die ohnehin schon spärlich besucht werden und man lieber ins Plus fährt, wo wirklich grosse
Anbieter wie P&C sind.
Wird im Hey auch gute Gastronomie geboten, ist die Sache geritzt, des braucht nicht jeder täglich ein neues Hemd oder Schuhe .... also Konkurrenz für die Stadtplatzwirte wird es allemal.
Was ich immer prophezeit habe wird nun zur Gewissheit, das Hey Steyr bekommt keinen echten Ankermieter! Herr Rutter ist in seiner Not an Herrn Steinecker herangetreten, der eigentlich gar nicht expandieren wollte.
Da kann man gespannt sein...
sowas aber auch.....ich glaub da lagen viele (auch ich - inkl Klagsdrohung seitens unseres BGM) goldrichtig. Das EKZ wird keine Erfolgsstory werden. Zumindest ist Steyr wieder mal einzigartig-ein lokaler Brautmodespezialist (ohne Moden Steinecker ihre Qualität absprechen zu wollen) als Ankermieter- das ist neu in der Geschichte der erfolgreichen EKZs .....etwas Schadenfreude sei mir gegönnt....mfg Werner Leschanowsky
Sudern Sie aus der Ferne oder sind Sie schon wieder da?
wo sudert wer? Ja bin in der Ferne, nehme mir aber trotzdem heraus, meine Schadenfreude offen zu zeigen
Werner mach bitte in Steyr eine Bar mit Cocktails und Musik für Generation Ü35 auf damit wir auch wieder fortgehen können!!
…. bin erstmal froh die österreichische Bürokratie hinter mir gelassen zu haben....aber wer weiss ? Die Nachfrage ehrt mich- Danke
Moden Steinecker hat ein tolles Modeangebot, ist jedoch ein regionaler Anbieter. Und soll jetzt die Funktion eines Ankermieters übernehmen. Diese Rolle üben normalerweise große Lebensmittel- oder Elektromärkte mit überregionaler Bekanntheit aus. Offenbar ist es dem Projektteam des EKZ nicht gelungen, diese nach Steyr zu holen bzw. wurde mit dem Kauf des Taborlands und dem geplanten neuen Merkur Großmarkt in unmittelbarer Nähe eine eigene Konkurrenz geschaffen. Ob das mal gut geht...
Also den Steinercker würd ich eher mit überregionaler Bekanntheit behaften. Mit Geschäften in mehreren Bundesländern, tollem Angebot kann ich nichts negatives finden.