Rechnungshof rät zu Luftmessungen in der Stadt Steyr

Von Hannes Fehringer   16.April 2018

Im Rathaus befand man das Ergebnis schlussendlich als nicht Besorgnis erregend, weshalb einAlarm ausblieb: Die OÖ. Umweltanwaltschaft hatte im Auftrag des Magistrates Steyr vergangenes Jahr an acht Bäume und Laternen neben den Verkehrsadern so genannte Passivsammler aufhängen lassen, die die Stickstoffdioxid-Werte in der Luft speicherten. An einer Luftgüteprüfstelle der OÖ. Landesregierung, die in einem Container in Steyr steht, wurden die Behälter geeicht und festgestellt, dass sie um 17 Prozent zu hohe Werte anzeigten. Um den Fehler bereinigt, wiesen dann trotzdem noch zwei der Messstellen – jene an der Schönauerbrücke in Nähe des Citypoints und jene am Blümelhuberberg – überhöhte Schadstoffkonzentrationen auf. Der laut Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) gültige Grenzwert von 35 mg/m3 wurde mit 39,4 mg bzw. 40,6 mg/m3 deutlich überschritten. Bürgermeister Gerald Hackl (SP) hatte damals das Resultat dennoch großteils optimistisch betrachtet und sich überRückgänge der Luftbelastung am Tabor und am Resthof gefreut, aber im Gegensatz zu den Grünen keine weiteren Maßnahmen für notwendig erachtet.

Jetzt erhielt die Öko-Fraktion Unterstützung vom Landesrechnungshof (LRH), der nochmals die Studie der Umweltanwaltschaft betrachtete. "Der LRH empfiehlt amtliche Messungen zur Überprüfung möglicher Grenzwertüberschreitungen durchzuführen", heißt es kurz und bündig über die im Kapitel "Sanierunsgebiete und Maßnahmen". Grüne-Stadtrat Reinhard Kaufmann sieht sich im LRH in seiner Forderung bestätigt, weitere Messungen zu machen, wie gut oder wie schlecht die Steyrer Luft ist: "Dazu hätten wir ja die Prüfstastionen des Landes". Die Grünen mutmaßen schon lange, dass der Autoverkehr die Luft in der Stadt arg belaste.