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"Rebellen"-Molkerei fährt Notbetrieb

Von Hannes Fehringer, 30. März 2017, 00:04 Uhr
"Rebellen"-Molkerei fährt Notbetrieb
Die Fuhrparkshalle der „Alpenmilch Logistik“ in Steyr-Gleink: Ab heute fährt ein Notbetrieb. Bild: feh

STEYR. Eigentlich hätte der Frachtverkehr der "Alpenmilch Logistik GmbH" in Steyr-Gleink heute zugesperrt. Für 35 Bauern ohne Liefervertrag wird der Betrieb aber als Torso weitergeführt.

Es gab Tage, da zeigten "Milchrebellen" den Molkereigenossenschaften, wer den Rahm abschöpfen sollte: Im Kampf um einen Milchpreis, für den sich die Stallarbeit wieder lohnt, verkaufte die "freie Milch GmbH" jährlich 80 Millionen Kilogramm Milch von Bauern, die ihren Genossenschaften gekündigt hatten.

Mittlerweile haben die großen Milchverarbeiter jede Konkurrenz trockengelegt, sagt Ernst Halbmayr, einer der Mitbegründer der "freien Milch". Zwischenzeitig wurde die Umschlaghalle und der Fuhrpark in Steyr-Gleink, von wo aus die Tankwägen zu Käsereien und dem Spotmarkt im Ausland losfuhren, an die "Alpenmilch Logistik GmbH" und die Führung an den Privatmolkereibetreiber Johann Furtmüller übergeben. Dieser sah sich angesichts der schwierigen Marktumstände im Vorjahr gezwungen, den Betrieb in Gleink mit heutigem Tag einzustellen.

Mit ein Grund für den Schlussstrich unter der Eigenvermarktung war auch der markante Preisverfall. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (VP) nannte im März im Landtag Vergleichszahlen, wonach die Alpenmilch Logistik nur noch 24,6 Cent pro Liter bei einem österreichischen Durchschnitt von 34 Cent/Liter bezahlen hätte können.

Weil 35 Bauern aus Aschach/Steyr, dem Mühl- und Waldviertel nach der Kündigung noch immer keinen neuen Abnehmer für ihre Milch gefunden haben, wird die Gleinker Milchdrehscheibe im Notbetrieb weitergeführt. Zwei Chauffeure wurden zurückgeholt, notfalls schickt Furtmüller auch halbvolle Tankwägen los: "Wir lassen die Bauern nicht im Stich."

Einige der Landwirte würden überlegen, die Großmolkereien nach dem Kartellgesetz zu verklagen. In den Reihen der "freien Milch" ist es kein Geheimnis, dass ein Branchenriese wie die Berglandmilch alle Muskeln spielen habe lassen, um den unabhängigen Mitbewerber vom Markt zu werfen. Wie in "alter Gutsherrenmanier" würde nun die Berglandmilch Bauern die Rückkehr gewähren und anderen verwehren. "Unsinn!", sagt Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer, "wir hegen keine Rachegedanken, sondern bemühen uns, jeden Bauern wieder zu nehmen, der irgendwie in unsere Liefertouren passt."

Die Eigenmarke der Bauern "A faire Milch" ist von der Schließung in Gleink nicht betroffen.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Camaro (1.178 Kommentare)
am 19.04.2017 11:52

Hier könnte die Caritas etwas unternehmen die Milch abnehmen und an die
Flüchtlinge verteilen und nicht von der Molkei kaufen.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 18.04.2017 08:18

Sie haben sich ihre Schlächter selbst groß gezogen!

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